Pure Energie zeigt der VW E-Bugster mit kraftvollen Portionen. Gab der VW Beetle oder Käfer früher richtig Gas, steht er jetzt unter Strom. Der elektrisch angetriebene, zweisitzige Beetle-Speedster soll Fahrspaß neu definieren - ohne jegliche Emissionen, aber mit schärfsten Proportionen. Ihre Weltpremiere feiert die Studie auf der North American International Auto Show in Detroit (09.01.2012 - 22.01.2012).
© Foto: Volkswagen
Wie es sich gehört: Tiefes Dach und flache Scheiben
Der E-Bugster ist ein Beetle, wie er dynamischer wohl kaum aussehen könnte. Weniger als 1,400 Meter hoch; das sind rund 90 Millimeter weniger als beim permanent geschlossenen Beetle. Schon wirkt der E-Bugster mit seinen scharf geschnittenen Proportionen besonders kraftvoll. In der Breite wuchs der E-Bugster um 30 Millimeter auf 1,838 Meter, während die Länge von 4,278 Metern identisch ist. Der E-Bugster zeigt aus jedem Betrachtungswinkel eine ganz eigene Dynamik. Details der Serienversion wurden dabei um neue Design-Elemente ergänzt.
Vorne fällt die ebenso flache wie breite Frontscheibe auf, deren Glas sich seitlich bis über die A-Säulen erstreckt. Darüber hinaus differenziert sich der mit LED-Scheinwerfern ausgestattete E-Bugster über den komplett individualisierten Stoßfänger vom Serien-Beetle: Links und rechts von der zentralen Lüftungsöffnung integrierten die Macher in C-Form LED-Bänder als Tagfahrlichter. Im ebenfalls neu gestalteten Heckstoßfänger tauchen diese Design-Elemente in modifizierter Form als Rückstrahler auf. Für eine gute Rundumsicht sorgt ein extrem breites Heckfenster - von Speedstern kennt man eher die kleinen Schießscharten.
Unter den ausgestellten Radhäusern befinden sich auf 20 Zoll vergrößerte Derivate der 18-Zoll-Beetle-Felge „Twister" mit Reifen im Format 235/35. Vom Schweller aus wandert der Blick hoch über die große, glatte Fläche der Tür und die Sicke oberhalb des Türgriffes. Dort wird der Beetle zum Speedster.
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Die Designer verlängerten die Chrom-Linie der Fensterunterkante nach hinten - sie verläuft jetzt, wie einst beim New Beetle Cabriolet, von A-Säule zu A-Säule. Über diese Chrom-Linie spannt sich in einem flachen Bogen das Hardtop. Dem Dachradius folgt im klassischen Speedster-Stil die obere Begrenzung der Seitenscheiben. Die Höhe zwischen verchromter Fensterunterkante und oberster Dachlinie beträgt flache 40 Zentimeter.
Blue-e-Motion: Antrieb für eine saubere Zukunft
Von außen sehr vielversprechend in Schale geworfen, sorgt für den Vortrieb des VW E-Bugsters ein 85 kW/115 PS starker Elektromotor: Leider etwas schwach; denn für den Spurt von 0 auf Tempo 100 vergehen 10,9 Sekunden. Die Erwartungshaltung bei diesem atemberaubenden Look war deutlich höher.
Die gesamte elektrische Antriebseinheit nennt Volkswagen Blue-e-Motion; bereits 2013 wird unter dieser Bezeichnung unter anderem ein Golf in Serie gehen. Das elektrische Herz des E-Bugsters schlägt vorn und wiegt lediglich 80 Kilogramm. Gespeichert wird die Energie zum Antrieb des Elektromotors in einer Lithium-Ionen-Batterie, deren Module sich platzsparend hinter den Vordersitzen befinden. Ihr Energiegehalt von 28,3 KWh ermöglicht in der urbanen Welt eine Reichweite von mindestens 180 Kilometern. Diese Distanz ist ausreichend, um das Gros der Pendler zu ihrem Arbeitsplatz und zurück zu bringen.
Da dieser Volkswagen eine Schnellladefunktion besitzt, kann man die Batterie an entsprechenden Ladestationen binnen 35 Minuten wieder „auftanken". Zuhause lässt sich der Akku des E-Bugsters zudem über die in Amerika üblichen 120-Volt-Steckdosen laden (230-Volt-Netz in Europa). Die Schnittstelle für das Ladekabel befindet sich im Bereich der C-Säule unter der normalen Tankklappe.
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Dank eines neuen „Combined Charging“-Systems, das in Kooperation der deutschen Autohersteller Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen sowie der amerikanischen Partner Ford und General Motors/Opel entwickelt wurde, ist es möglich, den E-Bugster über eine Schnittstelle mittels aller verfügbaren Ladearten aufzuladen. Möglich sind dabei das einphasige Laden mit Wechselstrom und das ultraschnelle Gleichstromladen an Stromtankstellen.
Damit entsteht ein neuer, einheitlicher Industriestandard für die Stecker künftiger Elektrofahrzeuge, der allen Herstellern zur Verfügung steht. Diese Vereinheitlichung geht über den eigentlichen Stecker sogar hinaus: Im „Combined Charging“-System sind die Ladesteuerung und die elektrische Architektur ebenfalls für alle Ladearten implementiert. Das senkt die Kosten und erleichtert die weltweite Verbreitung der Elektromobilität.
Batterie aufladen beim Bremsen
Wie viel Energie der Fahrer des VW E-Bugster gerade mit dem „Strompedal" abruft, erkennt er über eine Leistungsanzeige. Darüber hinaus gibt es eine Reichweitenanzeige und ein Display mit dem Ladestatus der Batterie. Neu an Bord des Beetles ist ein Instrument, über das der Fahrer die Rekuperationsintensität ablesen kann.
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Rekuperation steht für Bremsenergierückgewinnung: Sobald der Fahrer vom Gas geht und/oder bremst, wird kinetische Energie in Strom umgewandelt und via Batterie zwischengespeichert, um die Reichweite des E-Bugsters zu vergrößern.
Progressives Interieur
Die Kombination aus Hightech und Dynamik spiegelt sich auch im Interieur wider. Sportsitze und ein in Wagenfarbe lackierter, durchgehender Mitteltunnel unterstreichen die Sportlichkeit des E-Bugsters. Die Verwendung von Aluminium als Material für die Türöffner und Gurtführungen sowie das Design des Lenkrades im Leichtbaucharakter schaffen zudem eine direkte Verbindung zwischen Ex- und Interieur.
Zum besonderen Erlebnis wird das Starten des E-Bugsters: Der Start-Stopp-Knopf setzt nicht nur den Wagen, sondern auch eine Lichtinszenierung in Gang, die das Interieur zunächst in ein weißes, dann in ein blaues Licht taucht. Von einem Impuls im Kombiinstrument ausgehend, öffnet sich dabei ein Lichtvorhang und eine nur einen Millimeter dünne Lichtlinie in den Türbrüstungen und rund um die Luftausströmer - eine Art optisches Erwachen des VW E-Bugster.
Das letzte Fragezeichen
Steht noch ein Fragezeichen hinter dem Namen E-Bugster? Serienproduktion: Es ist anzunehmen, dass ein E-Beetle in Serie gehen wird. Aber vermutlich ohne das markante Dach des E-Bugsters. Die Bezeichnung E-Bugster leitet sich übrigens von „E" für Elektromodelle, dem amerikanischen Beetle-Spitznamen „Bug" und dem Gattungsbegriff „Speedster" für offene Zweisitzer ab.