Während sich Timo Scheider über die Weiterentwicklung des A5 und seine gerettete Fahrlehrer-Ehre freut, bleibt für Mattias Ekström ein bitterer Nachgeschmack
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Normalerweise sind die Abt-Piloten Timo Scheider und Mattias Ekström als frühere DTM-Meister die Audi-Speerspitzen, am Samstagnachmittag auf dem Norisring stahl ihnen das Team Rosberg die Show. Mehr als die Ränge zehn und zwölf waren nicht drin für den Deutschen und den Schweden. "Kein Traumergebnis", findet Scheider, der Fortschritte mit dem A5 erkennt: "Andererseits muss man zufrieden sein, wenn man meine letzten Qualifyings betrachtet und sieht, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben."
Das erlaubt Scheider, der zuletzt immer eine sonntägliche Leistungssteigerung anbieten konnte, mehr taktische Finessen: "In der fünften Reihe kann man das Rennen strategisch besser angehen als in der Vergangenheit, wo wir schon mal ganz hinten waren", weiß er und nennt es schwierig, die Leistung auf den Punkt zu bringen. Das bekam auch Ekström am eigenen Leib zu spüren: "Mein Qualifying lief nicht rund. Das Ergebnis war nicht wie gewünscht", bilanziert er.
Schon im ersten Abschnitt wäre für den 34-Jährigen beinahe Schluss gewesen, ehe er sich mit 18 Tausendstelsekunden Vorsprung auf Rahel Frey eine Runde weiter rettete. "Anfangs hatte ich ein Problem auf der Bremse. Als das gelöst war und ich auf meiner letzten Runde eine Verbesserungsmöglichkeit hatte, gab es eine gelbe Flagge", erklärt Ekström und zieht ein enttäuschendes Fazit: "Wir waren anfangs zu langsam und am Ende hatten wir kein Glück."
Scheider hebt hervor, dass es voran geht bei Audi: "Wir haben einen guten Schritt gemacht. Der Test in Magny-Cours hat noch einmal einen tollen Effekt gezeigt." Dennoch bleibt der Lahnsteiner nach der Achterbahnfahrt in der Saison 2012 vorsichtig und fordert, die arbeitsintensive Weiterentwicklung des A5 konsequent durchzuziehen: "Ich hoffe, dass es nicht nur eine Eintagsfliege ist." So könnte er auch in Zukunft wissbegierige Jugendliche beeindrucken.
Denn am Nürburgring - unweit seiner Heimat - stand Scheider ganz besonders unter Beobachtung. "Vor heimischem Publikum ist es doppelt schön. Meine Kart-Junioren sind heute alle da und schauen, was der Chef so macht", bemerkt er. "Wenn ich in der letzten Startreihe gelandet wäre, dann hätten die mich alle ausgelacht und keine Tipps mehr angenommen. Ich bin relativ zufrieden und hoffe, dass ich den Jungs morgen noch etwas mehr zeigen kann", verspricht er dem Nachwuchs.