Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff empfiehlt seinen Piloten, psychischen Ballst bei einem Fachmann über Bord zu werfen - Nur auf individueller Basis
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Christian Vietoris hat sich im Winter einen Mentaltrainer zugelegt und schon klappte es auch mit dem Nachbarn - oder besser gesagt mit dem Podiumsplatz zum DTM-Auftakt in Hockenheim. Dass das Beispiel des Gönnersdorfers im jungen Mercedes-Fahrerkader Schule macht, wünscht sich Toto Wolff. "Das ist meiner Meinung nach sehr wichtig", kommentiert der Motorsport-Chef die Unterstützung eines Piloten durch einen Fachmann bei den mentalen Herausforderungen des Rennfahrer-Lebens.
Dass solche Dinge wichtiger sind als in der Vergangenheit, führt der Österreicher auch darauf zurück, dass es in der DTM längst nicht mehr um Sekunden, sondern deren Bruchteile geht. "Die Konkurrenz ist so stark gewonnen, dass man sich Rahmenbedingungen schaffen muss, die völlig passend sind", weiß Wolff, der im Tourenwagen längst die gleiche Professionalität erkannt haben will, wie es sie bereits in der Königsklasse gibt. "So ist es nicht nur in der Formel 1", merkt der 41-Jährige an.
Zur Gruppentherapie schickt er Gary Paffett, Roberto Merhi, Robert Wickens, Daniel Juncadella und Pascal Wehrlein deshalb nicht. "Man muss jeden Fahrer unterschiedlich betrachten", warnt Wolff und glaubt nicht an das Allheilmittel Mentaltraining: "Manche brauchen das gar nicht. Jeder muss anders betreut werden, da gibt es fantastische Methoden. Auf die muss man zurückgreifen, wenn man sie braucht." Es ginge aber allen voran darum, im Gespräch Ballast abzuwerfen und sich mit Konversation von Sorgen zu befreien.