Antonio Giovinazzi hatte offensichtlich ein Angebot von Mercedes auf dem Tisch - Anschließend hat er sich jedoch nicht mehr bei Motorsportchef Toto Wolff gemeldet
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Wenn es in diesen Wochen in einer internationalen Rennserie um ein freies Cockpit geht, dann kann man sich fast sicher sein, dass früher oder später der Name Antonio Giovinazzi fällt. Der 22-Jährige, der 2015 in Moskau zwei DTM-Starts für Audi absolvierte, wurde dabei in letzter Zeit vor allem mit der Formel 1 in Verbindung gebracht. Doch auch in der DTM scheint man an den Diensten des Italieners interessiert zu sein. Mercedes machte Giovinazzi offenbar sogar bereits ein konkretes Angebot.
So berichtet 'auto motor und sport', dass die Stuttgarter den aktuellen GP2-Piloten für 2017 in ein DTM-Cockpit locken wollten. "Er hat sich aber seit drei Wochen bei uns nicht mehr gemeldet", wird Motorsportchef Toto Wolff zitiert. Giovinazzi selbst betonte in der Vergangenheit ohnehin, dass er zunächst einmal die Saison 2016 beenden möchte, bevor er sich Gedanken um seine Zukunft macht.
Vor dem GP2-Saisonfinale in Abu Dhabi am nächsten Wochenende (26./27. November) liegt Giovinazzi sieben Zähler vor seinem Teamkollegen und dem von Red Bull unterstützten Pierre Gasly an der Spitze der Meisterschaft. Doch wie geht es danach weiter? Zuletzt sagte der Italiener bereits einen geplanten Audi-LMP1-Test in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ab - offiziell aus Termingründen.
In der Formel 1 schließen sich derweil mehr und mehr Türen. Lediglich bei Manor und Sauber sind theoretisch noch Cockpits zu vergeben, doch dort ist die Konkurrenz groß. Ein DTM-Cockpit wäre also sicher nicht die schlechteste Alternative, zumal Mercedes mit Paul di Resta, Pascal Wehrlein und zuletzt Esteban Ocon bereits bewiesen hat, dass sie Piloten über den DTM-Weg in die Formel 1 bringen können.
Sorgen müssen sich aber offenbar die aktuellen Mercedes-Piloten machen. Mit Edoardo Mortara haben die Stuttgarter bereits einen neuen Fahrer für die Saison 2017 verpflichtet, und weil die Hersteller in der kommenden Saison nur noch sechs statt wie bisher acht Autos einsetzen, müssen damit mindestens drei Fahrer aus dem 2016er-Kader gestrichen werden. Das Interesse an Giovinazzi zeigt nun, dass Mercedes sich möglicherweise sogar noch von einem weiteren Fahrer trennen wird.