Audi gibt sich im Kampf um den Fahrer-Titel geschlagen, will aber nun alle Kräfte mobilisieren, um erstmals seit der BMW-Rückkehr bei den Herstellern zuzuschlagen
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Audi hat den DTM-Fahrertitel aufgegeben. Die Ingolstädter wollen zwar BMW-Pilot Marco Wittmann, der die Tabelle souverän anführt, auch in den drei verbleibenden Rennen jagen und endlich den ersten Saisonsieg einfahren, doch in Wahrheit konzentriert man sich nun voll auf den Herstellertitel. Und der hat für Audi - wie DTM-Leiter Dieter Gass klarstellt - "einen hohen Stellenwert".
Obwohl ihm bewusst ist, dass "in der Öffentlichkeit sicherlich nach wie vor der Fahrertitel der wichtigste Titel" ist, streckt man nun seine Finger nach der Herstellerkrone aus. Die Truppe von Wolfgang Ullrich darf sich tatsächlich berechtigte Hoffnungen machen, denn auf auf Leader BMW fehlen nur 18 Punkte. Mercedes ist hingegen mit einem Rückstand von 181 Punkten deutlich abgeschlagen - die Nachwehen des miserablen Saisonstarts.
"Der Gewinn der Herstellerwertung gegen BMW und Mercedes ist ein wichtiges Ziel für uns", sagt Gass. Der Audi-DTM-Leiter ist diesbezüglich zuversichtlich: "Da sind wir auch noch gut aufgestellt. In der Fahrerwertung sind wir mit drei Fahrern vorn dabei, nur eben nicht ganz vorn. Deshalb ist die Motivation noch größer, den Herstellertitel einzufahren."
Im Vorjahr scheiterte Audis Versuch, Marken-Champion zu werden, um 19 Punkte - und ebenfalls an BMW. Dafür holte man mit Mike Rockenfeller den Fahrer-Titel. Das heißt: Seit in der DTM ab 2012 wieder drei Hersteller am Start sind, haben es die Ingolstädter noch nicht geschafft, die Marken-Wertung für sich zu entscheiden - auch eine gute Motivation.