Sechs Audi in den Top 10 beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim: Ingolstadt bläst zur Attacke in der Herstellerwertung und will den letzten Sieg des Jahres
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Miguel Molina vor Mattias Ekström und Edoardo Mortara: Die Qualifikation in Hockenheim war eine Audi-Show. Mit sechs Autos in den Top 10 ist die Marke aus Ingolstadt hervorragend aufgestellt - auch für den Kampf um den Herstellertitel mit BMW, die lediglich mit zwei Fahrzeugen ganz vorn mitmischen. Entsprechend zufrieden zeigen sich die Audi-Protagonisten vor dem Finalrennen 2014.
"Wir sind hochzufrieden mit diesem Resultat. Von einem solchen Ergebnis träumt man", sagt Dieter Gass, DTM-Leiter bei Audi. "Es lief besser als geplant. Und sechs Autos in den Top 10, das ist ein tolles Resultat. Kompliment an das Team. Wir hatten schwierige Momente, haben uns aber stets zurückgekämpft. Und jetzt haben wir uns in eine Position gebracht, um um den Titel zu kämpfen."
Ausgerechnet im entscheidenden Moment präsentiert sich Audi also in guter Form. "Schön", so Gass, "dass das beim Finale passiert. Manchmal musst du zur rechten Zeit am rechten Ort sein und das richtige Werkzeug zur Hand haben. Das hatten unsere Fahrer heute offenbar. Wir hatten 2014 schon viele gute Qualifyings, aber das hier war das bisher beste. Und jetzt wollen wir noch ein sauberes Rennen fahren."
Gass bezeichnet es als "machbar", BMW die Führung in der Herstellerwertung noch abzujagen und wenigstens einen DTM-Titel nach Ingolstadt zu holen. Er warnt aber zugleich: "Wir haben auch schon viele überraschende Rennen gesehen und sind schon nach guten Ausgangslagen mit leeren Händen nach Hause gefahren." Dergleichen gelte es beim zehnten und letzten DTM-Saisonlauf zu vermeiden.
Dafür sorgen, dass Audi siegreich in die Winterpause geht, kann in erster Linie Molina, der von der Pole-Position losfährt. "Es ist schon das zweite Mal, dass ich beim Saisonfinale auf der Pole stehe. Das fühlt sich richtig gut an. Und jetzt will ich auch erstmals in der DTM gewinnen", sagt der Spanier. "Ich werde heute Nacht sicherlich gut schlafen. Und am Sonntag will ich meine Position verteidigen."
Ekström, um 0,016 Sekunden geschlagen, zeigt sich als fairer Verlierer: "Gratulation an Miguel. Er ist einer der Jungs, die einen solchen Erfolg verdienen", so der Ex-Champion. "Miguel hat mir einen Tipp gegeben, und das hat funktioniert. Wir fahren hier schon seit etlichen Jahren, aber er konnte mir noch weiterhelfen. Das ist tolles Teamwork." Am Sonntag wolle Ekström jedoch selbst den Sieg einfahren.
Und zwar anders als zuletzt in Zandvoort vollkommen aus eigener Kraft. "Wir wollen auf klassische Art und Weise gewinnen, nicht durch Glück", sagt Ekström, dessen Markenkollege Mortara ebenfalls mit Rückenwind ins Rennen geht: "Am Vormittag waren wir noch im Nirgendwo, doch dann wurde es immer besser. Das stimmt uns zuversichtlich für das Rennen. Diesen Schwung nehmen wir mit."