Nach einer durchwachsenen Saison mit Knalleffekt zum Schluss will der Bruchpilot aus Spanien wieder bei Mercedes anheuern: "Renntempo war immer gut"
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Bis zum Saisonfinale in Hockenheim sah noch alles danach aus, als sollte die DTM-Karriere des Roberto Merhi auf ihr Ende zusteuern. Doch der spanische Hitzkopf trumpfte bei badischem Schmuddelwetter, offenbar auf Normaltemperatur abgekühlt, auf wie ein Phönix aus der Asche. Nichtsdestotrotz zieht der ehemalige Formel-3-Champion gegenüber 'Motorsport-Total.com' ein bitteres Fazit: "In diesem Jahr hatte ich eine schlechte Saison. Besonders die Samstage waren nicht meine." Offenbar hatte das auch mit den Reifen zu tun.
Merhi erwähnt, dass die für die Qualifikation vorgeschriebene härtere Mischung an seinem C-Klasse Coupé meistens nicht funktioniert hätte. "Das Renntempo war immer ziemlich gut. Ich war immer einer der Schnellsten", streicht der Mercedes-Pilot heraus. Das Problem: Meistens war Merhi auch der Schnellste, wenn es darum ging, sich bei den Konkurrenten unbeliebt zu machen. Zahlreiche Kollisionen samt deftiger Kollegenschelte und selbstverschuldete Unfälle bedeuteten immer wieder Schläge ins Kontor.
War der bärenstarke Schlussakkord die Arbeitsplatzsicherung? Unter dem Strich steht trotz des Knallers zum Schluss Gesamtrang 15 mit 26 Punkten, weil der 22-Jährige vor Hockenheim in neun Rennen nur dreimal Punkte verbuchte. "Wir werden im kommenden Jahr sehen, was passiert. Ich weiß noch nichts, hoffe aber, dass ich mit Mercedes zurückkehren, dann konkurrenzfähig und öfters auf dem Podium sein kann", bewirbt sich Merhi, ohne nach eigener Aussage irgendwelche Gewissheit in Bezug auf 2014 zu haben.
Ein Gutes hat Hockenheim aber in jedem Fall gebracht. Nach fast zwei Jahren mit vielen Fauxpas, Missgeschicken und Dummheiten hat der Mann aus Castellon wieder Selbstvertrauen getankt "Ich wusste einfach, dass ich im Regen verdammt schnell bin. Ich habe einfach alles um mich herum vergessen und Vollgas gegeben", erinnert er sich an seine Rückbesinnung auf die lange vermisste, wertvollste Tugend. "Ich muss darauf aufbauen. Vielleicht brauche ich ja ein schnelleres Auto im Trockenen und ein langsameres im Nassen", bemerkt er schmunzelnd.