Bald doch in der DTM? Kubica muss "Dämonen abschütteln"

, 27.02.2013

Motorsportchef Toto Wolff erklärt, wieso der Ex-Formel-1-Pilot nicht für Mercedes fährt steht und was passieren muss, damit es 2014 die zweite Chance gibt

Für viele DTM-Fans ist es eine Enttäuschung, dass Robert Kubica nicht in der DTM an den Start geht. Der Pole soll sich bei seinem Test in Valencia exzellent verkauft haben und Mercedes an einer Verpflichtung interessiert gewesen sein. Vordergründig ein Rätsel, warum Kubica von sich aus absagte - zumindest wurde es so kolportiert. Toto Wolff klärt auf: "Wir haben gemeinsam entschieden, dass es für ihn besser ist, dass er noch ein Jahr lang wartet", so der Motorsportchef auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'.

Also ein DTM-Einstieg 2014? So schnell will Wolff nicht Nägel mit Köpfen machen, sondern schildert, dass Kubica noch einige Hausaufgaben zu erledigen habe. "Robert muss mal seine Dämonen abschütteln und lernen, Motorsport auf permanent hohem Level zu betreiben, ohne sich daran zu erinnern, was ihm verloren gegangen ist", meint der neue Mercedes-Verantwortliche. Der schwere Rallyeunfall aus dem Februar 2011 scheint also immer noch eine mentale Blockade zu bedeuten.

Der Crash in Italien hatte Kubicas Formel-1-Träume zerstört, da sein rechtes Bein und seine rechte Hand stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Im Offroadbereich tastete sich er sich in den vergangenen Monaten wieder langsam an den Motorsport heran, hatte aber vor dem DTM-Test noch keine Fahrt in einem Auto mit viel Abtrieb absolviert. "Die Verletzungen, die er gehabt hat, sind ziemlich umfangreich und gravierend", bestätigt Wolff. "Vielleicht kommt die DTM noch zu früh."

Dennoch hält es der Motorsportchef nicht für ausgeschlossen, dass der 28-Jährige eines Tages wieder an der Weltspitze angreift: "Robert ist ein außergewöhnlicher Mensch und ein toller Rennfahrer. Wir haben ihn im Auto gehabt und er hat gute Leistungen gebracht", bestätigt der Österreicher und will nicht davon sprechen, dass das Projekt Kubica aufgehoben sei. Dennoch sei der Zeitpunkt nicht der passende, zumal die Konkurrenz in der DTM knallhart ist. Das musste nicht zuletzt auch ein David Coulthard erfahren.

Offensichtlich ist der frühere BMW- und Renault-Pilot selbst ebenfalls dieser Ansicht gewesen: "Robert kennt sie ja alle und sagt selbst: Da fahren die Besten", so Wolff, der einen Start mit einem gesundheitlichen Handicap für vergeben Liebesmühe hält. "Die DTM ist ernst zu nehmen, das Niveau ist gleich hoch oder höher als in der Formel 1. Da möchte er sich lieber an das Thema herantasten und das über die Rallye machen." Aber aufgeschoben ist eben nicht aufgehoben. Ganz besonders nicht bei Kubica.

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