Als Formel-3-Pilot noch mit Volkswagen unterwegs, in der DTM bald BMW-Fahrer: Weil Audi kein Cockpit für Tom Blomqvist hatte, schlug die Konkurrenz zu
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Tom Blomqvist gibt in der DTM-Saison 2015 sein Debüt in der Rennserie. Und das für BMW. Doch hätte der britische Nachwuchspilot mit schwedischen Wurzeln nicht eigentlich für Audi an den Start gehen sollen? Das wäre naheliegend gewesen: In der Formel-3-EM fuhr Blomqvist zuletzt mit einem Volkswagen-Motor und hatte 2013 sogar für Audi an einem DTM-Test teilgenommen. Ein Renncockpit aber bekam er dort nicht.
"Tom ist ohne Frage sehr gut", sagt Audis DTM-Leiter Dieter Gass bei 'Motorsport aktuell'. "Er war einer von mehreren Fahrern, die wir auf unserem Radar hatten. Aber wir können leider nicht alle verpflichten." Für die DTM-Saison 2015 habe Audi keinen freien Platz gehabt. "Und es ist nicht unser Stil", meint Gass, "einen Rennfahrer, der die erwartet gute Leistung abliefert, zu entlassen, um einen anderen einstellen zu können."
Das nutzte BMW, ließ Blomqvist testen und sicherte sich wenig später die Dienste des 21-Jährigen. Womit sich die Münchner auch etwas Unmut aus Ingolstadt zuzogen, wie Gass erklärt. "Es ist schade, dass BMW keinen Formel-3-Motor besitzt. So sind sie darauf angewiesen, bei der Konkurrenz - in diesem Fall dem Volkswagen-Konzern - regelmäßig zu wildern." Wie übrigens schon einmal bei der Personalie Marco Wittmann.
Gass nimmt es gelassen, wenngleich bald erneut ein von Volkswagen unterstütztes Nachwuchstalent für die Wettbewerber im Auto sitzt. "Wir fassen das als Kompliment auf", so der DTM-Leiter von Audi. Gass begründet seine Haltung: "Zweifelsohne ist es eine Auszeichnung für die Nachwuchsförderung im gesamten Volkswagen-Konzern, wenn sich ein Mitbewerber schon zum wiederholten Male dort bedient."