Für Mercedes begann die DTM-Saison 2017 zunächst gut, doch durch die Gewichtsthematik konnten die Stuttgarter nicht mit der Konkurrenz mithalten
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Als "Jahr mit Höhen und Tiefen" bezeichnet Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz die DTM-Saison 2017 seiner Mannschaft. Mit sechs Siegen, fünf zweiten Plätzen, drei dritten Rängen und vier Pole-Positions schließen die Stuttgarter die Saison auf Rang zwei in der Herstellerwertung (568 Punkte) hinter Meister Audi (798) ab. In der Fahrerwertung ist Mercedes-Mann Lucas Auer auf Gesamtrang sechs der beste Stern-Pilot des Jahres.
"Wir als Mercedes haben stark angefangen. Wir hatten die Führung in der Meisterschaft einige Zeit inne, was sich aber im Verlauf des Jahres negativ ausgewirkt hat", meint der Mercedes-Verantwortliche. "Wir waren vor dem Hintergrund der Gewichtsthematik in einer schwierigen Situation und hatten lange Zeit das schwerste Auto im Feld. Das hat bei der Punktausbeute nicht geholfen."
Drei der ersten sechs Saisonläufe konnten die Sterne durch Lucas Auer (Hockenheim-Auftakt und Lausitzring) und Paul di Resta (Budapest) gewinnen. Anschließend der Premierensieg von DTM-Rückkehrer Maro Engel in Moskau und die Mercedes-Festspiele am Nürburgring, wo die Stuttgarter an einem Wochenende fünf von sechs Podestplatzierungen - genauer gesagt einen Dreifach- und Doppelerfolg - einfahren konnten. In den anderen Rennen musste Mercedes den Gegnern den Vortritt lassen.
Viele Punkte liegen gelassen
"Im Laufe des Jahres haben wir aufgrund von Fehlern und Defekten zu viele Punkte liegen gelassen. Wir haben hart gekämpft, dass wir im Kampf um die Meisterschaft und mit Audi mithalten können. Aber sie haben in diesem Jahr einen besseren Job gemacht, dass müssen wir zugeben", sagt Fritz.
Zum Finale reiste die Truppe aus Affalterbach mit Auer als letztem verbleibenden Eisen im Feuer im Kampf um den Titel nach Hockenheim. Doch nach dem Samstagsrennen im badischen Motodrom waren die Titelträume dahin. "In der DTM ist der Wettbewerb derart eng, dass man Punkte mitnehmen muss, wann immer sich die Chance bietet. Wenn man die Punkte nicht mitnimmt, dann bist du in der Meisterschaft ganz schnell weg", meint der Mercedes-Teamchef
Er ergänzt: "Das Finalwochenende in Hockenheim war sinnbildlich für unsere Saison, mit Höhen und Tiefen. Immer wenn wir schnell waren, ist etwas Seltsames passiert. Aber das ist Motorsport. Wir werden daraus lernen und stärker daraus hervorgehen."
In der Winterpause werde man sich bei Mercedes zusammensetzen und analysieren, wo man sich verbessern muss, um im nächsten Jahr wieder voll angreifen und um den Titel kämpfen zu können - wenn möglich mit dem besseren Ende für die Marke mit dem Stern. Denn 2018 ist die vorerst letzte DTM-Saison der Stuttgarter, die sich künftig in der Formel E engagieren werden. Der Mercedes-Teamchef wird wehmütig, wenn er daran denkt, dass 2018 die Mercedes-Abschiedstour in der DTM sein wird.
"Es ist emotional, wenn man bedenkt, dass in einem Jahr dann alles vorbei ist und das Programm endet. Da werde ich schon ein bisschen sentimental", gibt der 40-Jährige zu. "Dennoch ist es wichtig, dass wir das Jahr 2018 gewissenhaft vorbereiten. Für unsere allerletzte Saison ist die Motivation nochmal ein Stückchen größer, den letzten möglichen Titel für Mercedes zu holen. Darauf werden wir uns fokussieren."