Bernd Schneider beendet Karriere: Abschied in Hockenheim

, 21.10.2008

Bernd Schneider beendet am Sonntag beim DTM-Finale in Hockenheim seine Rennfahrerkarriere.

Am Sonntag steigt Bernd Schneider zum letzten Mal als aktiver Rennfahrer in seine Mercedes-Benz C-Klasse. Der 44-Jährige fährt beim DTM-Saisonfinale auf dem Hockenheimring sein letztes Rennen. "Ich war jetzt insgesamt über 30 Jahre als Rennfahrer im Motorsport aktiv und mein Ziel war stets aufzuhören, solange mir der Sport noch Spaß macht und ich konkurrenzfähig bin", ist sich Schneider sicher, dass dieser Zeitpunkt jetzt gekommen sei.

Er trete mit einem weinenden und einem lachenden Auge ab. "Zum einen fällt es mir schwer, den vielen Freunden, die ich im Motorsport und vor allem in den letzten 17 Jahren im Team von AMG, HWA und Mercedes-Benz gewonnen habe, ?Auf Wiedersehen' zu sagen. Zum anderen freue ich mich auf den Neubeginn mit meinen herausfordernden neuen Aufgaben."

Denn auch zukünftig wird er der Marke als Instruktor, Testfahrer und Markenbotschafter für Mercedes-AMG verbunden bleiben. "Bernd Schneider und Mercedes-Benz Motorsport waren 17 Jahre lang Partner auf der Rennstrecke - mit die längste und erfolgreichste Zusammenarbeit zwischen Fahrer und Marke im Motorsport", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "In dieser Zeit gewann Bernd fünf DTM- und einen ITC-Titel sowie 1997 die FIA GT-Meisterschaft. Mercedes-Benz verdankt Bernd Schneider viel. Er hat die DTM geprägt wie kein anderer Fahrer."

Erfolgsstatistik

Bernd Schneider ist der einzige Fahrer im aktuellen DTM-Fahrerfeld, der sowohl in der früheren (1984 bis 1996) wie auch in der neuen DTM (seit 2000) gefahren ist. Er ist auch der einzige Fahrer, der einen gewonnenen Titel im Folgejahr erfolgreich verteidigte (2000/2001).

Insgesamt gewann Schneider fünf DTM-Titel: 1995, 2000, 2001, 2003 und 2006 sowie 1995 die ITC-Meisterschaft. 1997 holte er den Titel in der FIA GT-Meisterschaft. "Von den acht seit dem Neustart der Serie im Jahr 2000 vergebenen Titeln hat Bernd alleine vier gewonnen", betont Haug.

Zusammen mit Mercedes-Benz gewann er bei seinen bisherigen 226 Rennen in der DTM sowie in der ITC, die 1995 innerhalb der DTM ausgeschrieben und 1996 als Nachfolgeserie ausgetragen wurde, insgesamt 43 Rennen. Er startete 25 Mal von der Pole Position und erzielte 59 schnellste Rennrunden. Kein DTM-Fahrer war erfolgreicher.

Bilderbuchkarriere

Der erste Meilenstein in Bernd Schneiders Karriere war der Gewinn der Kart-Junioren-Weltmeisterschaft 1980. Nach der Nachwuchs-Monopostoserie Formel Ford folgte der Einstieg in die Deutsche Formel-3-Meisterschaft, die er 1987 gewann. Zuvor hatte er 1986 auf Ford seine ersten Einsätze in der DTM absolviert. Nach zwei Jahren Formel 1 mit Zakspeed 1988 und 1989 und Sportwagenrennen auf Porsche 1990 und 1991 wechselte Schneider für die beiden letzten Rennen 1991 als Nachfolger von Michael Schumacher zu Mercedes in das Zakspeed-DTM-Team.

1992 erfolgte der Schritt zu AMG Mercedes, wo Schneider seither seine sportliche Heimat gefunden hat. In den 17 Jahren seither gewann er mit der Mannschaft von AMG, beziehungsweise HWA 43 von 226 Rennen in DTM und ITC sowie elf Rennen der FIA GT-Meisterschaft 1997 und 1998. Er holte in diesen drei Meisterschaften insgesamt sieben Titel.

In seinen 226 DTM-/ITC-Rennen für Mercedes-Benz gewann Bernd 43 Mal; seine derzeitigen 18 DTM-Konkurrenten kommen kumuliert auf 47 Siege. 100 Mal - fast in jedem zweiten Rennen - fuhr er aufs Podium (seine Konkurrenten kommen zusammen auf 140) und 157 Mal, also bei mehr als zwei Dritteln seiner Starts, kam Bernd in die Punkteränge. Er fuhr 59 schnellste Rennrunden - seine derzeitigen DTM-Konkurrenten kommen auf insgesamt 45.

1 Kommentar > Kommentar schreiben

21.10.2008

Bernd Schneider stelt für mich einen ganz großen Motrosportler dar, der die DTM geradezu prägte und wirklich viel erreichte. Irgendwie kann man es sich nach so vielen Jahren noch gar nicht so richtig vorstellen, dass Bernd Schneider nicht mehr als aktiver Rennfahrer in der DTM dabei sein wird ... er gehörte ja im übertragenen Sinn zum "Stamminventar" der DTM.


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