BMW sichert sich mit dem leichtesten Auto im Feld die ersten drei Startplätze in Moskau - Maxime Martin verursacht rote Flagge - Audi erlebt ein Debakel
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Marco Wittmann (RMG-BMW) scheint fest entschlossen zu sein, sich die Tabellenführung in der DTM zurückzuholen. Der Champion von 2014 schnappte sich nach der Bestzeit im dritten Freien Training auch die Pole-Position für das Sonntagsrennen in Moskau. Der 26-Jährige umrundete den Moscow Raceway in 1:28.776 Minuten und setzte damit die schnellste Zeit des gesamten Wochenendes. Tom Blomqvist (RBM-BMW/+0,102 Sekunden) wird neben seinem Markenkollegen aus Reihe eins starten.
"Es war natürlich ein mega Qualifying! Es ist eine gute Antwort auf den gestrigen Tag", freut sich Wittmann und erklärt. "Mit dem zweiten Reifensatz hat alles gepasst. Die erste Runde war optimal, von daher bin ich natürlich happy. Jetzt heißt es, ein gutes Rennen zu haben." Mit einem Sieg würde sich Wittmann die Tabellenführung zurückholen, die er am Samstag an Robert Wickens abgeben musste.
Rang drei ging an Maxime Martin (RBM-BMW), der seinen BMW M4 acht Minuten vor Ende der 20-minütigen Qualifikation allerdings in die Reifenstapel setzte und eine rote Flagge verursachte. "Ich habe das Auto beim Anbremsen in Kurve 7 verloren. Ich wollte es noch abfangen, aber da war es schon zu spät, und ich flog in die Reifenstapel. Ich hoffe, dass das Auto nicht zu sehr beschädigt ist, und dass wir am Nachmittag fahren können", so Martin.
Robert Wickens (HWA-Mercedes/+0,404 Sekunden) war auf Rang vier bester Mercedes-Pilot. Die Stuttgarter gingen mit 22,5 Kilogramm mehr Gewicht als die BMW-Konkurrenten aus München auf die Strecke und konnten diesen Nachteil nicht kompensieren. "Das war leider das Qualifying, das wir erwartet haben. Durch unsere starke Leistung gestern wussten wir, dass es im wahrsten Sinne des Wortes schwer wird", erklärt Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz.
"Positiv ist, dass Robert seine starke Form auch heute wieder unter Beweis gestellt hat und mit P4 gute Chancen für das Rennen hat", so Fritz weiter. "Ehrlich gesagt bin ich selbst ein bisschen überrascht, dass ich auf P4 stehe. Ich war zwar zuversichtlich nach dem Freien Training und wusste, was ich machen muss, um schneller zu werden, aber dass es dann für so weit vorne reicht, hätte ich nicht gedacht", sagt Wickens selbst.
"Die Ausgangssituation für das Rennen ist jedenfalls gut. Mein Ziel ist es, wichtige Punkte einzufahren", so der Kanadier. Hinter dem neuen Tabellenführer sortierten sich Bruno Spengler (MTEK-BMW/+0,595) und Daniel Juncadella (HWA-Mercedes/+0,621) ein. Die Top 10 komplettierten Augusto Farfus (MTEK-BMW/+0,635), Timo Glock (RMG-BMW/+0,746), Maximilian Götz (HWA-Mercedes/+0,828) und Lucas Auer (Mücke-Mercedes/+0,874).
Ein Debakel erlebte derweil Audi. Nico Müller (Abt-Audi/+0,992) kam als bester Vertreter der Ingolstädter mit fast einer Sekunde Rückstand nicht über Platz 13 hinaus. Die beiden Meisterschaftskandidaten Jamie Green (Rosberg-Audi/+1,305) und Edoardo Mortara (Abt-Audi/+1,211) landeten sogar nur auf den Plätzen 20 und 18. Ihnen steht eine große Aufholjagd bevor, wenn sie im Rennen noch Punkte mitnehmen wollen.
Ebenfalls eine Enttäuschung erlebte Gary Paffett (ART-Mercedes/+1,346), der am Samstag noch als Dritter auf dem Podium gestanden hatte. Er kam nicht über Platz 22 hinaus und startet damit unter anderem deutlich hinter seinem Teamkollegen und Rookie Felix Rosenqvist (+1,035), der von Position 14 ins Rennen gehen wird. Das 60-minütige Sonntagsrennen beginnt bereits um 12:10 Uhr MESZ (13:10 Uhr Ortszeit).