BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt lässt sich kaum in die Karten schauen: 2013 wird es acht Autos geben - Welches Team setzt die zwei zusätzlichen M3 ein?
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BMW ist mit einem Paukenschlag in die DTM zurückgekehrt. Die Münchener fahren seit vielen Wochen wie selbstverständlich an der Spitze mit, es fällt überhaupt nicht auf, welche Marke zu Beginn dieses Jahres neu in den Wettbewerb gekommen ist. Bruno Spengler konnte bereits zwei Rennen gewinnen, der Kanadier liegt in der Gesamtwertung auf Rang drei und besitzt noch Titelchancen. Entsprechend zufrieden sind die Verantwortlichen.
In der Herstellerwertung ist BMW derzeit noch im Nachteil. Man setzt selbst nur sechs Autos ein, während die Konkurrenten Audi und Mercedes jeweils acht Eisen im DTM-Feuer haben. "Mehr als sechs Autos im ersten Jahr waren angesichts des Aufwandes, den das DTM-Projekt aus dem Stand in Anspruch genommen hat, nicht möglich. Es ist klar, dass es ein strategischer Nachteil ist", sagt BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt im Gespräch mit der 'Motorsport aktuell'.
"Unsere erste Saison ist ein Lehrjahr. Im zweiten Jahr müssen wir natürlich das Ziel haben, den Titel einzufahren", stellt der Ingenieur klar. Die Münchener werden zur kommenden Saison weiter aufrüsten. "Wer ernsthaft um den Titel fahren will, muss in allen Bereichen auf Augenhöhe sein. Da gehört auch die Anzahl der Fahrzeuge dazu", sagt Marquardt. Es gilt als sicher, dass BMW in der kommenden Saison ebenfalls acht Autos an den Start bringen wird.
Derzeit haben die drei Einsatzteams Schnitzer, RMG und RBM jeweils zwei Fahrzeuge zu betreuen. Die Frage ist, wer die zwei zusätzlichen M3 ab 2013 einsetzen wird. "Ich denke, dass die Gleichverteilung und die Gleichbehandlung aller Beteiligten sehr gut funktioniert und zum Erfolg geführt hat. Daher sehe ich keinerlei Notwendigkeit, an diesem Konzept etwas zu ändern", so der BMW-Rennleiter. Klartext: Es wird ein weiteres Team geben. BMW fährt nicht das Modell der Konkurrenz, wo AMG (Mercedes) und Abt (Audi) je vier Fahrzeuge einsetzen.
Gerüchten zufolge soll die Vita4One-Mannschaft von Michael Bartels für einen DTM-Einsatz bereits in den Startlöchern stehen, auch das ROAL-Team von Ex-DTM-Held Roberto Ravaglia kommt offenbar in Betracht. Die dritte Variante, die derzeit spekuliert wird: BMW setzt ein Werksteam direkt aus München ein. Marquardt gibt sich verschlossen: "Es muss ein Maximum an Effizienz und Synergie herauskommen. Wir müssen sehen: Mit welcher Lösung bekommen wir das hin?"
Mit zwei neuen Autos gibt es auch Hoffnung für Piloten, die den Weg in die DTM suchen . BMW-Youngster Marco Wittmann könnte den Sprung in das Starterfeld schaffen, auch GT-Piloten wie Maxime Martin oder Yelmer Buurman sind im Fokus. Ob die Verträge aller aktuellen BMW-DTM-Piloten verlängert werden, ist ebenso noch unklar. Es könnte also einige freie Cockpits geben - auch für eine Frau. "Ich sehe überhaupt keinen Grund, warum keine Frau im Auto sitzen soll. Die Performance muss eben da sein", sagt Marquardt.