Das DTM-Sicherheitskonzept erklärt: Sicherheit der Fahrer an Nr 1

, 09.11.2010

Schlimme Unfälle sind im Motorsport nie auszuschließen. Zum Glück sind die Sicherheitsvorkehrungen in der DTM so gut, dass die Fahrer bestens geschützt sind.

DTM-Pilot Alexandre Prémat erlebte am Sonntag, 31. Oktober 2010 beim vorletzten Saisonlauf auf dem Adria International Raceway eine Schrecksekunde. Nach einem Einschlag in die Leitplanke stieg das Auto des Franzosen meterhoch in die Luft auf, überschlug sich mehrfach und landete vollkommen zerstört an der Streckenbegrenzung. Der Audi-Pilot stieg sofort nach dem Unfall aus eigener Kraft und unverletzt aus dem Auto aus.


Dabei wurde deutlich: Das Sicherheitskonzept der DTM funktioniert und steht dem der Formel 1 in nichts nach. Zu den elementaren Bestandteilen des Sicherheitskonzepts in der DTM zählen unter anderem die Kohlefaser-Außenhaut, ein Sicherheitskäfig, Crash-Boxen aus Karbon und eine Sitzbox für den Fahrer, die dem Monocoque eines Formel 1-Autos ähnelt.


"Die Tatsache, dass die heutigen DTM-Autos diese Kohlefaser-Sitzkisten haben, ist von uns initiiert worden", sagt Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug. Rund ein Drittel der Kosten eines DTM-Autos entfallen auf die Sicherheitsausstattung. Im Falle eines Unfalls muss der Fahrer das Fahrzeug innerhalb von sieben Sekunden durch die Fahrertür und innerhalb von neun Sekunden durch die Beifahrertür verlassen können.

Die Sicherheitsmaßnahmen in der DTM im Überblick

Kohlefaser-Sitzkiste. Um dem Fahrer die größtmögliche Sicherheit zu bieten, ist er förmlich in eine Kohlefaser-Sitzkiste eingebettet. Die Kiste ähnelt in ihrer Bauart einem Monocoque, wie es in Formel 1-Rennautos zum Einsatz kommt. Sie füllt den gesamten Innenraum aus und ist an den Seiten zusätzlich verstärkt, um bei einem Einschlag auf Fahrerhöhe noch mehr Sicherheit zu bieten. Zudem muss sie bei Crashtests hohe Belastungen aushalten.

Sicherheitskäfig. Neben der Sitzkiste soll ein Gitterrohrkäfig aus hochfestem Flugzeugstahl den Fahrer bei Unfällen und Überschlägen schützen. Auch der Tank, der neben dem Fahrer untergebracht ist, ist wie die Sitzkiste in die Käfigstruktur der Fahrgastzelle eingebunden. Unter der Kohlefaseraußenhaut der Tankkiste befindet sich eine reißfeste, verformbare Gummiblase, die den Tank bildet.

Crashboxen. Die vordere und hintere Crashbox sind bei allen Fahrzeugen gemäß des DTM-Reglements vorgeschrieben. Vorne reicht die Crashbox von der Vorderachse des Autos bis zur Fahrzeugfront, hinten befindet sich die Crashbox im "Kofferraum" des Autos. Eine zusätzliche Hilfe bieten bei Unfällen der Motor und die Getriebeeinheit, die ebenfalls Energie abfangen. Auch die Crashboxen werden bei Crashtests statisch und dynamisch geprüft.

Kopfstützen. Die Kopfstützen eines DTM-Autos verfügen über seitliche Polster, die ein zu starkes Pendeln des Kopfes zu den Seiten verhindern sollen. Die Stützen sind wie in der Formel 1 mit einem speziellen Schaum überzogen, der beim Anschlag des Helms Energie abbauen und damit das Gehirn des Fahrers schützen soll.

HANS. Der Begriff HANS steht für "Head And Neck Support". Das System schützt die Wirbelsäule des Fahrers bei Unfällen vor einer Überdehnung und verhindert, dass der Kopf gegen das Lenkrad prallt. Die Formel 1-Variante wurde von Mercedes-Benz mitentwickelt.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere DTM-News

Timo Scheider feierte seinen ersten Saisonsieg

Timo Scheider siegt von Startplatz 15: Hochspannung in Adria

Im spannendsten Rennen der DTM-Saison 2010 auf dem Adria International Raceway hat Audi den zweiten Sieg des Jahres gefeiert. Ausgerechnet Timo Scheider, der nach einem Fehler im Qualifying nur von Platz 15 …

Alexandre Prémat legte im Regen vor

Prémat Schnellster im regnerischen Warm-up: Paffett …

Bei leichtem Regen und einer komplett nassen Strecke haben die 18 DTM-Fahrer das Warm-up zum zehnten Saisonrennen der DTM auf dem Adria International Raceway bestritten. Mit den veränderten Bedingungen kam …

Gary Paffett steht zum siebten Mal auf der Pole-Position

Paffett in Italien auf der Pole: Zwei Mercedes in …

Zum ersten Mal seit dem Auftaktrennen in Hockenheim steht Gary Paffett wieder auf der Pole-Position. Auf dem Adria International Raceway setzte sich der Tabellendritte in einem spannenden Qualifying gegen …

Bruno Spengler war deutlich besser unterwegs als am Freitag

Bruno Spengler im 2. Training am schnellsten: Nebel …

Mit einer dicken Verspätung von rund 70 Minuten ist die DTM am Samstagvormittag in das zweite Training auf dem Adria International Raceway gestartet. Aufgrund einer dicken Nebelschicht über dem knapp drei …

Alexandre Prémat kennt Adria noch aus der Formel 3

Prémat fährt Bestzeit im ersten Training: Schnelle …

Die DTM ist wieder in Italien unterwegs. Nach sechs Jahren Pause und den Ausflügen nach Mugello fährt man an diesem Wochenende zum dritten Mal auf dem Adria International Raceway. Im ersten Training auf dem …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo