Mehr Power und beschnittene Aerodynamik: Mit dem RS 5 DTM will Audi in der Saison 2017 zum DTM-Titel fahren
© Foto: Audi
Audi nutzte am Dienstagmorgen den Genfer Automobilsalon, um den neuen RS 5 DTM vor der versammelten Weltpresse zu präsentieren. Damit ist nun das Aussehen des ersten von drei Boliden der DTM-Generation 2017 bekannt. Grundsätzlich fällt dabei das optisch harmonische Gesamtbild des DTM-Renners aus Ingolstadt auf. Und diesem liegt eine klare Idee zugrunde.
Denn die DTM wollte ab 2017 wieder mehr Action in den Rennen bieten und hat deswegen endlich das Flehen der Piloten erhört, indem die Aerodynamik massiv beschnitten wurde. Grund: Durch weniger aerodynamische Verwirbelungen sollen hinterherfahrende Wagen dichter aufschließen können, was als Folge einfachere Überholmanöver ermöglicht. Soweit zumindest die Theorie.
Beim Audi ist die reduzierte Aerodynamik vor allem im Bereich der Seitenschweller offensichtlich. Diese Elemente sind nun um einiges aufgeräumter gestaltet. Nicht so die Fahrzeugfront: Die wirkt austaliert und extrem detailliert entwickelt. Letztendlich erinnert sie mit ihren Tunnel-Flaps sogar an den im Jahre 2014 unterjährig nachhomologierten DTM-Mercedes.
Die Regeln verlangen 2017 weniger Aerodynamik
Doch trotz der neuen Front wurde das Abtriebsniveau reglementsbedingt reduziert. Hauptsächlich wurde dies durch den nun einheitlichen Splitter und den vergrößerten Bodenabstand erzielt.
Aerodynamische Änderungen gibt es auch beim Heckflügel, der nun aus zwei Teilen besteht. Beim DRS kommt ab 2017 das aus der Formel 1 bekannte System zum Einsatz. Sprich: Mit Aktivierung wird das obere Blatt flach gestellt und somit der Luftwiederstand reduziert. Als Folge erhöht sich der Topspeed - Insider rechnen je nach Stecke mit über zehn km/h mehr.
Mehr Power im Motor
Auch beim Motor durfte für 2017 nachgelegt werden: Zwar bleibt die DTM dem im Jahr 2000 eingeführten Konzept (Vierliter-V8) treu, doch die Air-Restriktoren wurden um einen Millimeter auf 39 Millimeter vergrößert. Die kleine Änderung hat große Auswirkung, denn damit wurde die 500-PS-Schallmauer geknackt.
Und auch die Kosten sind in der DTM immer mehr im Fokus. Nachdem Audi, BMW und Mercedes ihr Aufgebot für 2017 von acht auf jeweils sechs Fahrzeuge zurückgeschraubt haben, wurde auch im technischen Reglement nach neuen Sparmöglichkeiten gesucht. So werden alle drei Hersteller mit denselben Fahrwerkskomponenten an den Start rollen. Nebeneffekt: Setup-Änderungen sind somit einfacher nachvollziehbar.
Was der DTM-Audi wirklich drauf hat, werden die Ingenieure nächste Woche wissen. Dann treffen sich alle drei Hersteller zu gemeinsamen Testfahrten in Vallelunga (Italien). Erst beim Saisonstart in Hockenheim am Wochenende des 5. bis 7. Mai wird das Potenzial dann öffentlich.