Die DTM geht neue Wege: Ist DRS erst der Anfang?

, 03.03.2013

Die Mercedes-Piloten freuen sich auf den umklappbaren Heckflügel, sind sich aber bezüglich seiner Effizienz uneinig - KERS aus Kostengründen kein Thema

Mit BMW als drittem Hersteller und komplett neuen Fahrzeugen ist die DTM in der Saison 2012 in ihre nächste Ära gestartet. Mit den Innovationen geht es schon im Jahr darauf im Stechschritt weiter, schließlich führt die Serie wahrscheinlich ein Drag-Reduction-System (DRS) ein. Der aus der Formel 1 bekannte umklappbare Heckflügel soll das Überholen erleichtern und für zusätzliches Spannungsmoment sorgen. Damit nicht genug, denn das Ende der Fahnenstange bedeutet die Neuerung nicht.

Wolfgang Schattling verspricht weitere Elemente, die die Hersteller und der Dachverband ITR auf die Strecke bringen wollen: "Es wird am sportlichen Reglement noch einiges gefeilt werden, worüber man noch gar nicht sprechen kann", lässt der DTM-Koordinator von Mercedes durchblicken und erwähnt eine Einführung "in den nächsten Monaten und Jahren". Beinahe logisch wäre nach der Entwicklung von DRS und einem Option-Reifen nach Formel-1-Vorbild eine kinetische Energierückgewinnung.

KERS nur als Einheitsbauteil denkbar

KERS zählt seit einigen Jahren zum Repertoire der Königsklasse, in der DTM wird es aber vorerst keine Chance haben. "Auch aus Kostengründen", meint Gerhard Ungar auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Die Technologien, die 2013 erstmals Verwendung finden sollen, nennt der Mercedes-Rennleiter und Technische Geschäftsführer von HWA "einfacher und effizienter". Sollte es eines Tages doch ein KERS geben, dann wahrscheinlich genau wie das DRS als Einheitsbauteil, so Ungar.

Seine Piloten freuen sich schon auf die Überholhilfe. "Einige Fahrer werden es mögen, andere nicht. Es kommt darauf an, in welcher Situation man sich befindet", meint Robert Wickens schmunzelnd und kann sich eine ähnliche Wirkung wie im Monoposto-Bereich vorstellen. "In der Formel 1 war es eine Verbesserung und sehr effektiv. Es hat für spannende Rennen gesorgt. Hoffentlich kommt es zum Einsatz", sagt der Kanadier, der mit dem DTM-Tross in Barcelona den ersten DRS-Volltest fahren wird.

Ranfahren ja, Vorbeifahren nein

Markenkollege Christian Vietoris ist skeptischer, was die Wirksamkeit angeht. "Es ist nicht ganz so effektiv wie bei einem Formel-1-Auto, das deutlich mehr Abtrieb produziert als ein DTM-Fahrzeug", gibt die Mercedes-Nachwuchshoffnung zu bedenken. "Dementsprechend ist der Gewinn auf der Geraden nicht so groß." Analog verhalte es sich mit den Unterschieden bei der Höchstgeschwindigkeit: "Trotzdem ist es eine Hilfe, um sich in die richtige Position zu bringen und ein Überholmanöver zu starten."

Vietoris bewertet diese Tatsache positiv: "In der Formel 1 ist es teilweise zu einfach, wenn man sieht, wie sie mit 20 oder 30 Kilometern pro Stunde Überschuss vorbeifahren", bemerkt er. DTM-Neuling Daniel Juncadella freut sich schon auf weitere Innovationen: "Es ist gut, so viele neue Sachen wie möglich zu probieren", spricht sich der Spanier für weitere Projekte aus. "Natürlich darf man gespannt sein, zumal die Rundenzeiten im Qualifying so eng sind. Es macht die Rennen sicher spannender", so Juncadella weiter.

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