Die DTM-Saison 2012 - eine Erfolgsgeschichte

, 26.10.2012

Siege aller Hersteller, spannende Rennen und eine dramatische Titelentscheidung: Die erste Saison der "neuen" DTM war ein voller Erfolg

Neue Fahrzeuge, ein "alter" neuer Hersteller und neue Regeln - die Vorfreude auf die DTM-Saison 2012 war riesengroß. Mit der Rückkehr nach 20 Jahren Pause machte BMW aus dem Duell zwischen Audi und Mercedes-Benz einen Dreikampf der deutschen Premium-Automobilhersteller. Das neue technische Reglement sorgte zu Beginn einer neuen Ära für eine Leistungsdichte wie selten zuvor in der Geschichte der populärsten internationalen Tourenwagenserie.

142.000 Fans konnten den "Fall für Drei" kaum erwarten und bescherten der DTM einen Zuschauerrekord beim Auftaktrennen in Hockenheim. Und mit dem Doppelsieg der beiden britischen Mercedes-Benz-Piloten Gary Paffett und Jamie Green vor dem Schweden Mattias Ekström im Audi startete die Saison so, wie es viele erwartet hatten.

Doch schon am Lausitzring merkten die Fans, dass die Saison 2012 eine ganz besondere werden könnte. Bereits im zweiten Rennen war BMW bei der Musik. Nach der ersten Pole-Position für den Wiedereinsteiger aus München gewann der Franko-Kanadier Bruno Spengler sensationell auch das Rennen. Zudem verbuchte das neue technische Reglement erste Erfolge: Beim Qualifying trennten die ersten drei Fahrer lediglich 0,043 Sekunden.

Norisring-Experte Green schlägt wieder zu

Nachdem Paffett den dritten Saisonlauf bei seinem Heimspiel in Brands Hatch gewonnen hatte, meldete sich auf dem Red-Bull-Ring in Österreich Audi zurück. Der Italiener Edoardo Mortara verbuchte im Audi A5 DTM seinen ersten Erfolg in der DTM. Paffett baute als Dritter hinter Martin Tomczyk (BMW) seine Gesamtführung aus.

Mit einem Paukenschlag endete der fünfte DTM-Lauf des Jahres auf dem Norisring. Green raste mit einer grandiosen Aufholjagd zu seinem ersten Saisonsieg. Der 30-Jährige lag drei Runden vor Rennende noch auf der dritten Position. Zunächst überholte er Spengler, um dann in der letzten Kurve an Vorjahres-Champion Tomczyk vorbeizuziehen. Für Green war es der vierte Norisring-Erfolg in den letzten fünf Jahren.

Nach dem erfolgreichen Stadion-Event in München begann für die 22 DTM-Piloten die zweite Saisonhälfte, und der Kampf um den Titel spitzte sich zu. Auf dem Nürburgring feierte Spengler seinen zweiten Saisonsieg und avancierte zum härtesten Verfolger von Spitzenreiter Paffett. Aber noch fehlten dem BMW-Piloten 20 Punkte zur Führung.

Nach Zandvoort, wo Audi mit einem Dreifacherfolg von Mortara, Mike Rockenfeller und Ekström sein Saison-Highlight setzte, waren es noch 18 Punkte; Spengler hatte Platz sechs belegt, Paffett Rang sieben. Das Rennen mit zwei Safety-Car-Phasen, einsetzendem Regen und einer Vielzahl an Überholmanövern geht als eines der spannendsten in die Saisonchronik ein.

Showdown in Hockenheim

Mit seinem dritten Sieg im achten Saisonlauf in Oschersleben meldete Spengler endgültig seine Titelambitionen an. Im direkten Zweikampf hielt er Paffett hinter sich. In Valencia, beim letzten DTM-Auslandsauftritt der Saison 2012, blieb Paffett zum einzigen Mal in diesem Jahr ohne Punkte, Green wurde lediglich Zehnter. Spengler machte mit Rang sechs dagegen noch das Beste aus seinem schwachen zwölften Startplatz und verkürzte seinen Rückstand auf drei Zähler, während Markenkollege Augusto Farfus den ersten Sieg eines Brasilianers in der DTM feierte.

Der große DTM-Showdown folgte dort, wo die neue Ära begonnen hatte: auf dem Hockenheimring. Paffett zeigte sich kämpferisch und beendete das Qualifying als Zweiter, einen Platz vor Verfolger Spengler. Der BMW-Pilot erwischte jedoch den besseren Start, zog zunächst an Paffett und wenig später auch an Farfus vorbei, der zum zweiten Mal in Folge von der Pole-Position gestartet war.

Paffett fuhr im Mercedes AMG C-Coupé allerdings ein beherztes Rennen und setzte Spengler massiv unter Druck. Der Kanadier hielt diesem im BMW M3 stand und überquerte nach 42 Runden begleitet von einem großen Feuerwerk als neuer DTM-Champion die Ziellinie. Gerade einmal 2,2 Sekunden entschieden am Ende zu Spenglers Gunsten über den DTM-Titel, der letztlich vier Zähler Vorsprung vor Paffett hatte. Insgesamt holten 20 der 22 DTM-Piloten in dieser denkwürdigen Saison Punkte.

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