DTM-Meister Rene Rast lässt sich in seiner Heimat Minden feiern und fährt mit seinem DTM-Audi durch die Stadt - Donouts und Überraschungsgäste inklusive
© Foto: Audi
Der neue DTM-Champion kommt aus dem Feiern nicht mehr heraus. Nach der Siegesparty mit Ex-Formel-1-Fahrer Nico Rosberg und Vater Keke Rosberg in Hockenheim ließ es Rene Rast am Montag in seiner Heimat ordentlich krachen. In seiner Geburtsstadt Minden ließ sich der Audi-Pilot auf dem Marktplatz feiern und drehte Donouts in seinem Meisterauto. Da es per DTM-Reglement verboten ist, mit dem Autos nach einem Rennen Donouts zu drehen, wurde der DTM-Champion damit überrascht, dass er auch in seinem Audi RS5 DTM seiner Freude freien Lauf lassen darf.
320 geladene Gäste fanden sich im Autohaus Rostek, das dem Vater seines Manager Dennis Rostek gehört, in Bückeburg zur Meisterfeier ein. Rast ließ es sich nicht nehmen, die Veranstaltung am Abend stilecht zu eröffnen: Mit seinem Audi fuhr er in den Veranstaltungsraum und sorgte für ohrenbetäubenden Lärm im Gebäude. Mit einem breiten Grinsen trat er vor die überraschten Gäste, die mit einer derartigen Einfahrt nicht gerechnet hatten. "Jeden Tag passiert etwas Anderes, ich schwebe permanent auf Wolke sieben", sagt Rast, der in den vergangenen Tagen von Glückwünschen und Terminen überhäuft wurde.
Langjährige Weggefährten nahmen an Rasts Siegesfeier teil. Darunter Arnd Meier, der den DTM-Champion seit seiner Kartzeit kennt. Auch Jürgen Gröner, Manfred Wollgarten und Porsche-Teamchef Karsten Molitor waren unter den Gästen, die Rast in seiner bisherigen Motorsportkarriere begleitet haben. Über den Besuch von Vincent Vosse, mit dem Rast die 24 Stunden von Spa gewann, freute sich der DTM-Pilot sehr.
Freunde und Wegbegleiter feiern mit dem Champion
Weggefährte Meier hatte damals dem heutigen Rast-Manager Dennis Rostek auf das Talent des jungen Rene aufmerksam gemacht. Seit 2005 reist das Gespann Rast-Rostek durch die Motorsportwelt und musste dabei mit Rückschlägen zurechtkommen. An seinem 30. Geburtstag erfuhr Rast vom Audi-Rückzug aus der LMP1-Klasse. "Wir waren eigentlich am Ende", gibt Rostek zu.
Doch aufgeben kam nicht infrage und mit dem Titelgewinn in der DTM ist allen verbleibenden Zweiflern Wind aus den Segeln genommen worden. "Die letzten, die an Renes Können gezweifelt haben, sind damit zum Schweigen gebracht worden", sagt Rostek. Und die Statistik von Rene Rast spricht für sich. Seit 2005 ist Rast weltweit 312 Rennen gefahren und hat dabei 135 Podestplätze, 64 Siege, 52 Pole-Positions und 52 schnellste Rennrunden eingefahren.
Bei all den Erfolgen in den vergangenen Jahren hat sich Rast nicht verändert, wie sein Manager betont: "Ich bin stolz, überall zu lesen, dass Rene am Boden geblieben ist. Und das ist auch heute noch so", so Rostek, der, von den Gefühlen überwältigt, seine Rede über seinen Champion unterbrechen und die Tränen zurückhalten musste. "Es war ein fantastisches Jahr", fasst Audi-Motorsportchef Dieter Gass die Saison von Rene Rast zusammen. "Rene hat früh aufblitzen lassen, was ihn ihm steckt."
Nach dem offiziellen Teil gab es für Rast kein Halten mehr. Gemeinsam mit seiner Freundin, die ihrem Meister ein Lied geschrieben und mit seinen Freunden vorgesungen hat, stürmte Rast die Tanzbühne. Um 1:25 Uhr erklang zum ersten Mal am Abend die Queen-Hymne "We are the champions", bei der alle mitgesungen haben.
Bis spät in die Nacht wurde getanzt, gefeiert und gelacht. Doch viel Schlaf bekam Rast nicht, denn schon früh am Dienstagmorgen ging es für ihn mit dem Auto in das rund 570 Kilometer entfernte Ingolstadt. Dort fand um 9:00 Uhr im Audi-Forum die Meisterfeier mit den Mitarbeitern der Vier Ringe statt. Am Donnerstag dürfen dann die Audi-Angestellten in Neckarsulm mit ihrem DTM-Sieger feiern. Ein Eintrag in das Goldene Buch seiner Heimatstadt Minden steht noch aus. Viele Termine und wenig Schlaf - der Nachteil eines Champions. Doch diese Kehrseite der Medaille nimmt Rast gerne in Kauf.