Der Mercedes-Youngster wundert sich über die ruppige Gangart der Konkurrenz in Oschersleben und ist mit seiner persönlichen Entwicklung zufrieden
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Dreimal in den Punkten und oft an der Spitze mitgemischt: Sportlich hat sich Pascal Wehrlein als jüngster DTM-Pilot aller Zeiten bereits in seiner Premierensaison in der Tourenwagen-Szene etabliert, die Narben eines Veteranen bekommt der Mercedes-Youngster allerdings noch verpasst. In Oschersleben tat die Konkurrenz ihr Bestes getan, um den 18-Jährigen mit den ersten Blessuren einzudecken: "Es gab einige Zwischenfälle, die aus meiner Sicht etwas zu hart waren", beklagt sich Wehrlein vorsichtig.
Mit der Gangart im Mittelfeld ist er trotzdem nicht einverstanden: "Da wurde ins Auto gefahren und abgedrängt. Ich habe überholt und es gab dabei Berührungen. Einmal war ich fast im Kies." Wer genau die Übeltäter waren, vermag er nicht mehr zu sagen. Nur so viel: Einmal habe es sich um einen BMW-Piloten gehandelt. Wehrlein ärgert allen voran, dass die Rammböcke aus dem gegnerischen Lager aus den Aktionen keinen Vorteil zogen und besser bedient gewesen wären, hätten sie nachgegeben.
Ausgerechnet das Nesthäkchen fordert, mit kühlem Kopf zu agieren: "Wenn man sieht, dass von hinten ein Gegner kommt, der deutlich schneller ist und immer näher kommt, dann hat man sowieso keine Chance", weiß der Mücke-Pilot. "Da versaut man sich durch gewisse Aktionen höchstens selbst sein Rennen. Da fand ich die ein oder andere Aktion ein bisschen zu hart." Obwohl er zum vierten Mal in den vergangenen fünf Läufen ohne Punkte blieb, bezeichnet Wehrlein seinen elften Rang als "nicht schlecht".
Schließlich war noch mehr drin: "Wenn es das Rennen noch ein paar Runden länger gedauert hätte, dann wäre das besser für mich gewesen - oder wenn wir früher auf die Option-Reifen gewechselt hätten", wittert er bei der Strategie Luft nach oben und macht bei sich selbst keine Ausnahme - obwohl er Fortschritte erkennt, die sich nicht in Resultaten ausdrücken: "Ich bin auf einem guten Weg. Mercedes ist mit meinen Leistungen sehr zufrieden", so Wehrlein, der in Oschersleben eine weitere Lektion in puncto Härte lernte: "Dann muss man in Zukunft vielleicht genauso fahren."