BMW-Motorsportchef Jens Marquardt war nach Bruno Spenglers Galavorstellung aus dem Häuschen, der Pilot selbst hatte im Cockpit einige Bedenken
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Wenn er von der Pole-Position startet, führt an Bruno Spengler kein Weg vorbei: Zum dritten Mal in der laufenden Saison münzte der Kanadier am Sonntag in Oschersleben Startplatz eins in einen Sieg um und sorgte damit für den dritten BMW-Erfolg seit dem Comeback der Münchener in der DTM. "Es war ein geiler Sieg. Ich bin einfach nur positiv", jubelt Spengler im 'Ersten' über seinen ersten Erfolg überhaupt in der Magdeburger Börde. In der Meisterschaft bringt ihn der Coup auf elf Punkte heran an den weiter führenden Gary Paffett.
Apropos Paffett: Der britische Mercedes-Pilot hatte Spengler 51 Runden lang in direkter Verfolgung mächtig eingeheizt. "Diese Strecke macht sehr viel Spaß und ist sehr anspruchsvoll, aber sie ist auch aggressiv zum Auto. In den letzten Runden hofft man nur noch, dass alles hält", beschreibt der BMW-Star die entscheidenden Meter bis zum Zielstrich. "Aber alles in Ordnung, kein Problem. Wir sind einen sehr langen Stint gefahren zum Schluss, ich hatte einen Tick Mühe. Gary war sehr schnell."
Und so durfte Jens Marquardt am Kommandostand jubeln: "Ich kann nur sagen: Drive like Bruno. Was der macht, ist einfach grandios", spielt der Motorsport-Chef am TV-Mikrofon auf die Motorhaubenaufschrift an, die Spenglers M3 in Oschersleben ziert. "Im Moment bin ich überwältigt. Ein super Rennen, eine wahnsinnige Leistung und ein riesiges Ergebnis für BMW. Das war nicht einfach", so Marquardt, der auch noch die Ränge vier und fünf feiern durfte, weiter. Ist Spengler jetzt auf dem Weg zum Titel?
Tiefstaplen lautet die Maxime: "Es sind noch zwei Rennen. Valencia gehen wir genauso an wie Oschersleben, dann kommt Hockenheim - und dann sehen wir", bremst Marquardt. Spengler selbst ist es egal, ob er Jäger oder Gejagter ist: "Keine Situation ist einfach, alle sind schwierig. Alle haben Druck und versuchen, die Meisterschaft zu gewinnen. Im vergangenen Jahr war ich vorne, aber es war nicht meine Schuld, dass ich die Meisterschaft verloren habe." Er wolle einfach versuchen, so viele Siege wie möglich zu holen.