Audi-Fahrer Rene Rast erfüllte sich mit DTM-Titelgewinn 2017 einen großen Traum und peilt neben der Titelverteidigung einen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans an
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Seit fünf Wochen ist Rene Rast der neue DTM-Champion 2017. Der erste große Trubel ist mittlerweile geschafft und der Audi-Fahrer kann sacken lassen, was am 15. Oktober in Hockenheim passiert ist. Als Rookie im ersten vollen DTM-Jahr den Fahrertitel gewinnen - das schaffte zuletzt Nicola Larini vor 24 Jahren. "15 Jahre lang war mein einziges Ziel, in der DTM zu fahren. Jetzt bin ich Meister - und habe erreicht, was ich wollte. Der große Traum ist erfüllt", verrät Rast dem 'Donaukurier'. "Aber leer oder motivationslos fühle ich mich deshalb nicht. Wenn es nächste Saison wieder losgeht, bin ich voller Eifer dabei."
Sein Meisterpokal hat die Feierlichkeiten der vergangenen Wochen nicht ganz unbeschadet überstanden. "Wir mussten ihn an einer Stelle kleben", gesteht er und ergänzt: "Aber der DTM-Pokal gehört zum Glück mir. Den muss ich nicht mehr zurückgeben."
Nach der Mission DTM-Titel hat der 31-Jährige noch ein anderes großes Ziel, dass er als Rennfahrer erreichen möchte. "In Le Mans würde ich ganz gerne einmal gewinnen", so der Audi-Pilot, der dreimal beim Langstreckenklassiker in Frankreich an den Start ging und dabei die Gesamtplätze sechs bis acht belegte.
Blick schon auf 2018 gerichtet
Für die Analyse seiner Meister-Saison hatte der DTM-Champion inmitten der vielen Feierlichkeiten noch keine Zeit. "In den vergangenen drei Wochen wollte jeder erst einmal etwas zur Ruhe kommen. Aber in den nächsten Tagen folgen die ersten Besprechungen, dann nimmt alles wieder Fahrt auf", erzählt der gebürtige Mindener, der noch keinen Vertrag für die Saison 2018 hat. Doch das ist reine Formsache und wird wohl in den kommenden Wochen erledigt sein.
Was die Zukunft für ihn auch bereithält, die Unterstützung seiner Familie kann Rast sich jedenfalls sicher sein. "Mein Vater ist mein größter Fan. Er hat einen Extra-Raum bei sich zu Hause mit Pokalen und Leinwand. Dort sitzt er dann, wenn er einmal nicht an der Rennstrecke dabei ist, verfolgt die Rennen, notiert Rundenzeiten und schreibt alles mit", erzählt er. "Meine Freundin hält mir den Rücken frei, sie motiviert mich, wenn es mal nicht so gut läuft, oder bringt mich auf andere Gedanken, wenn ein Wochenende schlecht war."
Der Audi-Mann hat die neue Saison schon voll im Blick und weiß, woran er im neuen DTM-Jahr arbeiten möchte. "Meine Rennpace war in dieser Saison nicht auf dem Niveau, wie ich sie gerne hätte. Das wird derzeit intensiv analysiert, wie ich im Rennen stärker werden kann", erklärt er. An der Leistung im Qualifying wird er nicht viel ändern. Durchschnittlich startete der Rosberg-Fahrer von Platz fünf in die Rennen, doch Rast weiß, dass es nicht nur auf den Startplatz ankommt, um vorne mitzumischen: "Trotzdem heißt ein guter Startplatz nicht automatisch eine bessere Ausgangsposition."
"Wer weit vorne ins Rennen geht, der entscheidet sich meist für eine defensivere Strategie, weil er weniger Risiko eingehen will. Wer weiter hinten steht, kann mit einer aggressiveren Strategie vielleicht mehr Plätze gutmachen. Das war bei uns in diesem Jahr immer mal wieder der Fall: Wir haben eine defensive Strategie gewählt und dadurch Plätze und Punkte im Rennen verloren", sagt der Wahl-Bregenzer, der 2018 seinen Titel gerne verteidigen möchte.