Audi-Pilot Jamie Green gewinnt das zweite DTM-Rennen in Hockenheim trotz Fünf-Sekunden-Boxenstoppstrafe - Wieder drei Marken auf dem Podium
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Trotz niedriger Temperaturen ging es beim zweiten DTM-Rennen 2017 heiß her. Einsetzender Regen sorgte für zusätzliche Spannung in einem turbulenten Rennen. Jamie Green (Audi) behielt einen klaren Kopf und gewann auf dem Hockenheimring vor Gary Paffet (Mercedes) und Marco Wittmann (BMW).
Lucas Auer (4./Mercedes), Nico Müller (5./Audi), Paul di Resta (6./Mercedes), Mike Rockenfeller (7./Audi), Timo Glock (8./BMW), Bruno Spengler (9./BMW) und Maro Engel (10./Mercedes) komplettierten die Top 10. Mattias Ekström, der am Vormittag den dritten Lauf in der Rallycross-WM gewann, landete in der DTM auf dem elften Rang.
"Es war schwierig mit Slickreifen und dem Regen. Ich kam in Kurve zwei von der Strecke ab und das kostete Zeit. Ich habe auch eine Zeitstrafe bekommen. Aber ich war schnell, deshalb war das kein Problem", freut sich der Brite.
Auch Audi-Motorsportchef Dieter Gass war zufrieden: "Das war super! Die Bedingunen waren natürlich extrem schwierig. Es war unheimlich schwierig zu beurteilen, wann wir die Regenreifen aufziehen. Der Fahrer ist ja jetzt auf sich allein gestellt und Jamie hat das super getimt. Er konnte sich auch den Vorsprung rausfahren, um trotz seiner Strafe in Führung zu bleiben. Den Sieg hat er sich wirklich verdient."
Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz kommentiert: "Ein sensationelles Rennen von Gary. Er hat die Rückschläge zu Beginn des Rennens hervorragend weggesteckt und eine tolle Aufholjagd hingelegt. Unter schwierigen Bedingung auf Platz zwei zu fahren war eine Hammer-Leistung. Mit einem Sieg gestern und einem zweiten Platz heute sind wir gut in die Saison gestartet. Das war für das ganze Team wichtig."
Neustart nach Safety-Car-Phase: Glock verliert Führung
Pole-Setter Glock erwischte einen guten Start und bog vor Green in die erste Kurve ein. Im hinteren Feld ging es heiß her: Loic Duval, Nico Müller und Robert Wickens kollidierten in der ersten Kurve, was eine Safety-Car-Phase zur Folge hatte, um das Fahrzeug des Kanadiers zu entfernen. Duval und Müller schafften es zurück zur Box, doch beide Autos waren stark beschädigt. Der Franzose muss kurz danach das Rennen vorzeitig beenden.
Nach drei Runden Safety-Car kam in dieser Saison zum ersten Mal der fliegende Start in Zweierreihen zum Einsatz. Großer Verlierer dabei war Glock, der nach dem Re-Start drei Plätze verlor. Green, Auer und Spengler waren die Nutznießer und zogen am Führenden vorbei. Hinter krachte es zwischen Rast und Martin. Wittmann, vom vorletzten Platz gestartet, wurde durch das Getümmel auf den sechsten Rang nach vorne gespült.
Green bekam eine Fünf-Sekunden-Boxenstoppstrafe, weil er beim Neustart zu früh zum Überholen angesetzt hat. Der Brite musste beim Reifenwechsel fünf Sekunden am Boxeneingang warten, bevor seine Mechaniker mit dem Boxenstopp beginnen durften. Doch der Regen erschwerte die Bedingungen, sodass Green seine Chance nutzte und den Sieg einfuhr.
Missglückte Boxenstopps bei Mercedes
Rockenfeller absolvierte seinen Boxenstopp bereits in Runde zwölf. Ein riskantes Unterfangen, denn es begann zu nieseln und die Fahrer vermeldeten über Funk eine "rutschige Strecke". Das musste Mortara am eigenen Leib erfahren: der Mercedes-Fahrer drehte sich in Kurve eins und der hinter ihm fahrende Wittmann konnte gerade noch ausweichen. Doch damit nicht genug Pech für Mortara: Als er an die Box zum Reifenwechsel kam, war seine Crew noch nicht bereit. 20 Sekunden verlor der Genfer dadurch in der Boxengasse. Am Ende stand Platz 13 für Mortara zu Buche.
"Ich brauche Regenreifen, sonst zerstören wir unser Rennen", funkt Lucas Auer an die Box. Nach zwanzig Runden war der Kurs so nass, dass viele Piloten auf Regenreifen wechselten, auch Rockenfeller, der zuvor bereits einen Boxenstopp absolviert hatte. Auch bei di Resta ging der Boxenstopp schief: Statt Regenreifen lagen die Slicks parat und die Mechaniker mussten zuerst die richtigen Pneus holen. Dabei ging wertvolle Zeit verloren.