Hersteller und Verantwortliche wittern in der Einführung des Class-One-Reglements die große Chance: Blüht die DTM ab 2019 erst so richtig auf?
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Mit dem Abschied von Mercedes und der Einführung des neuen Class-One-Reglements startet die DTM im Jahr 2019 in eine ganz neue Ära. Einige Beobachter der Szene bekommen beim Ausblick auf nur noch zwei Hersteller Sorgenfalten auf die Stirn, andere sehen sehr positiv in die Zukunft. Das neue Regelwerk könnte die Chance eröffnen, die DTM zu ganz neuen Höhen zu treiben, so die Ansicht. Was bislang fehlt, ist zumindest mal ein Bekenntnis eines weiteren Herstellers.
"So etwas wäre ja schon mal was", sagt BMW-Motorsportchef Jens Marquardt. Angesichts umfangreicher Vorlaufzeiten in Zusammenhang mit einem DTM-Werksengagement müssen man auf baldigen Entscheidungen seitens interessierter Hersteller hoffen. "Bislang ist das Eis noch dünn, ich fühle mich noch nicht ganz sicher", sagt DTM-Boss Gerhard Berger. Der Österreicher ergänzt: "Ein dritter Hersteller hätte große Signalwirkung. Dann würde ich mich wohler fühlen."
"Die Plattform ist einfach super. Das hat man beim Saisonfinale 2017 in Hockenheim gesehen", sagt Jens Marquardt. Die sportlich spannende Veranstaltung gepaart mit dem Besuch der japanischen Hersteller Nissan und Lexus sowie dem Auftritt der Fantastischen Vier zog insgesamt 150.000 Zuschauer an. "Das zeigt, wie viel Potenzial da drin steckt. Der gesamte Ansatz, den Gerhard Berger auch mit teils radikalen Ideen reingebracht hat, ist wirklich gut", sagt der BMW-Rennleiter.
"Der Gerhard ist genau der richtige Mann. Er führt die richtigen Gespräche mit den richtigen Leuten. Ich bin zuversichtlich, dass es zu einem Ergebnis führt. Es gibt da in Asien einiges an Potenzial mit neuen Playern", blickt Marquardt auf die Chancen der DTM 2019. Ob sich Nissan, Lexus oder Honda in der deutschen (europäischen) Szene werksseitig engagieren werden, ist offen. Womöglich gibt es ein vorsichtiges Vortasten mit Privatteams. Nach oben in die Skala später offen.
"Es gibt die DTM mit dem neuen Reglement, es gibt in Japan die Super-GT-Serie. Warum sollte man nicht wie beim Fußball mit der Championsleague ein Konstrukt noch oben drüber setzen? Vielleicht tatsächlich mit der FIA. Warum nicht? Und genau dort ist auch der Gerhard genau der richtige Mann", sagt Marquardt. Nach dem Aus für die WTCC gibt es derzeit keine Tourenwagen-Weltmeisterschaft mehr. "Man könnte doch sagen, dass sich die besten Teams für einen World-Cup oder etwas dergleichen qualifizieren."