DTM mit Halbgas: Coulthard sieht sich als "Teilzeit-Fahrer"

, 02.08.2012

David Coulthard sitzt lieber mit Sohn Dayton auf dem Roller als sich im Fitnessstudio zu quälen - Einstellung zur DTM lockerer als früher zur Formel 1

Mit Platz fünf beim chaotischen Rennen auf dem Norisring hat David Coulthard erst kürzlich das beste Ergebnis seiner zweieinhalb Jahre alten DTM-Karriere errungen, ansonsten konnte der Mücke-Mercedes-Pilot im Tourenwagen aber noch keine Glanzlichter setzen. Dass sich daran vermutlich auch nichts ändern wird, ist dem ehemaligen Formel-1-Fahrer sogar selbst bewusst.

Denn während DTM-Profis wie Gary Paffett, Bruno Spengler, Mattias Ekström oder Timo Scheider alles dem Erfolg auf der Rennstrecke unterordnen, ist die DTM für Coulthard eher ein Nebenschauplatz. Der 41-Jährige arbeitet als Formel-1-Experte für die 'BBC', schreibt Kolumnen für verschiedene britische Zeitungen und kümmert sich vor allem um diverse Verträge mit Unternehmen, denen er als Botschafter im PR-Bereich hilft.

DTM mit der Formel 1 kompatibel

Den Plan, eines Tages DTM zu fahren, hatte er eigentlich nie: "Obwohl ich 2009 kein Problem damit hatte, keine Rennen mehr zu fahren, brauchte ich irgendetwas, was mich antreibt", erinnert sich Coulthard. "Ich erhielt dazu in der DTM Gelegenheit, einer Top-Meisterschaft mit einem Hersteller wie Mercedes, dem ich schon lange verbunden bin. Der Terminkalender ist mit der Formel 1 kompatibel. Da hat einfach alles gepasst."

Aber: "Ich sehe das nicht als Beginn eines Langzeit-Projekts in der DTM", stellt er in einem Interview mit 'F1 Racing' klar. Coulthard ist durchaus bewusst, dass er gegen die angesprochenen DTM-Spezialisten keine realistische Chance hat: "Als Teilzeit-Fahrer kann ich nicht erfolgreich sein, denn es ist eine professionelle Meisterschaft. Aber ich bringe einen gewissen Marketing- und Medienwert mit und spreche positiv über die Serie."

Und einen Kampfgeist, von dem sich so manch anderer eine Scheibe abschneiden könnte: "Ich war bei einem DTM-Rennen Letzter in der Startaufstellung. Die Jungs fuhren mir davon. Da dachte ich mir: 'Okay, jetzt geht's los!' Ich wusste, dass ich nach vorne kommen würde, und es gelang mir sogar, dem alten Kerl Ralf Schumacher eine zu verpassen. Es macht immer Spaß, einem Schumacher in die Karre zu fahren", lacht er.

Trainingsmoral hat stark abgenommen

Das Fitnesstraining hat er ebenfalls zurückgeschraubt: "Es bestimmt mein Leben nicht mehr so wie früher. Ich habe Gewicht verloren, seit ich aufgehört habe, aber ich mache immer noch viel Herz-Kreislauf-Training. Mit Jenson Button, Paul di Resta und einigen Radprofis gehe ich manchmal Radfahren. Vielleicht sehe ich nicht mehr so gut aus, wenn ich am Strand mein Shirt ausziehen, aber mit 41 ist das keine Motivation mehr für mich."

Abseits der Trainings und Rennen beschäftigt sich Coulthard an den Rennwochenenden lieber mit anderen Dingen: "Mein Sohn Dayton kommt mit mir mit und wir schlafen im Wohnmobil. Er liebt es, zu den DTM-Rennen zu kommen. Wir fahren gemeinsam mit dem Roller - er kann schon das Gas bedienen. Er ist dreieinhalb Jahre alt und diese Wochenenden sind perfekt für unsere Vater-Sohn-Beziehung", zeigt sich der Elfte der Gesamtwertung stolz auf seinen Sprössling.

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