DTM-Test in Portimao: Neue Regeln im Fokus

, 24.02.2017

Audi, BMW und Mercedes legen beim Test in Portimao viele Kilometer zurück - Der Fokus liegt vor der Homologations-Deadline auf den neuen technischen Regeln

In dieser Woche fand in Portimao (Portugal) der erste DTM-Wintertest des Jahres statt. Audi, Mercedes und BMW legten von Dienstag bis Donnerstag zahlreiche Runden mit den Interimsversionen des RS5, C63 und M4 zurück. Im Vordergrund standen die Anpassungen an die neuen technischen Regeln sowie die neuen Reifen von Hankook. Heizdecken sind in der kommenden Saison verboten, was vor allem in den ersten Runden ein anderes Aufwärmverhalten erfordert.

Vieles ist neu in der DTM 2017: mehr Motorleistung, weniger Abtrieb, ein effizienteres DRS und weichere Reifen, die auch nicht mehr vorgeheizt werden dürfen. All das soll dazu führen, die DTM-Rennen für die Zuschauer noch spannender und abwechslungsreicher zu gestalten. Audi legte an den drei Tagen fast 2.000 Kilometer zurück. Zum letzten Mal war ein Interimsmodell unterwegs, bevor der neue RS 5 DTM am 7. März auf dem Automobilsalon in Genf präsentiert wird.

Entsprechend wichtig waren die Eindrücke und Daten, die Mattias Ekström, Loic Duval, Rene Rast und Jamie Green sammelten. Die Routiniers Ekström und Green leisteten im Winter für Audi die meiste Testarbeit für die Saison 2017. "Die neuen Reifen sind viel weicher und lassen schnell nach", sagt Ekström, der am Dienstag fuhr. "Wir haben eine Menge Gummi verbrannt. Rund um die Strecke sah es schon nach einem Tag wild aus. Ich bin schon gespannt darauf, wenn in Hockenheim das erste Mal 18 Autos gleichzeitig fahren - da wird eine Menge Gummiabrieb auf der Strecke liegen."

Für die beiden DTM-Neulinge Duval und Rast ging es in Portimao darum, eine der wenigen Testgelegenheiten vor dem Saisonstart am 6./7. Mai in Hockenheim optimal zu nutzen. "Das hat gut geklappt", sagt Le-Mans-Sieger und Langstrecken-Weltmeister Duval. "Es war für mich ein produktiver Tag, an dem wir unser komplettes Programm durchgezogen haben: Qualifying, Renndistanz, sogar eine Startübung. Ich konnte auch erstmals mit meinem neuen Ingenieur Mathieu Le Nail arbeiten."

Duval teilte sich den Mittwoch mit Rast, der sich von der 2017er-Technik beeindruckt zeigt: "Das Fahrverhalten ist ganz anders. Das hat irre viel Spaß gemacht. Es wird interessant zu sehen, welcher Hersteller in diesem Jahr den besten Job macht." Den letzten Testtag mit dem Interimsauto absolvierte am Donnerstag Green. "Wir haben dabei wieder eine Menge gelernt", so der Brite. "Nun kann ich es kaum erwarten, das neue Auto zu fahren. Es sieht spektakulär aus. Und natürlich hoffen wir, dass es auch schnell ist."

Mercedes: Mortara zum zweiten Mal im Auto

Bei Mercedes teilten sich Gary Paffett, Paul Di Resta und Edoardo Mortara für jeweils einen Tag das Cockpit. Den Auftakt übernahm am Dienstag Team-Captain Paffett. "Es war schön, nach der Winterpause wieder im Auto zu sitzen", sagt der Brite, der mit seinem ersten Testtag in diesem Jahr zufrieden ist. "Wir sind viele Kilometer gefahren und haben jede Menge Daten auf kürzeren sowie längeren Runs gesammelt. Außerdem haben wir uns die Reifen angesehen und einige Dinge am Setup ausprobiert. Es war ein guter erster Tag, aber es gibt noch viel zu tun."

Paffett legte insgesamt 159 Runden zurück. Am Mittwoch übernahm sein Teamkollege di Resta das Steuer des Mercedes-AMG C 63 DTM. "Es hat Spaß gemacht, ein Gefühl für die neue DTM-Generation zu erhalten", sagt der Schotte, der im Verlauf des Tages 143 Runden absolvierte. "Es ist hart, aber ich habe einen guten Eindruck erhalten. Die Homologations-Frist rückt immer näher, entsprechend viel gab es für uns in dieser Woche zu tun. Hoffentlich haben wir ein großartiges Paket für die Saison und können damit um die Meisterschaft kämpfen."

BMW: Auch Champion Wittmann am Steuer

Am letzten Testtag schloss Neuzugang Edoardo Mortara die Testarbeit ab. Für den Italiener war es der zweite Test im C63 nach seinem Debüt im Dezember in Jerez de la Frontera. "Es ist immer ein schönes Gefühl, das erste Mal im neuen Jahr ins Auto zu steigen", sagt Mortara, der 146 Runden zurücklegte. "Es gab viel Setup-Arbeit zu erledigen und ich habe gut mit den Ingenieuren und meinen Teamkollegen zusammengearbeitet. Wir helfen einander und sind alle voll motiviert. Wir ziehen an einem Strang und ich hoffe, dass wir dieses Jahr erfolgreich sein können."

An den drei Testtagen legten die drei Mercedes-Fahrer zusammen 448 Runden auf dem portugiesischen Kurs zurück und auch BMW war fleißig. Zunächst klemmte sich Augusto Farfus am Dienstag und Mittwoch hinter das Steuer des M4, bevor für den letzten Tag Meister Marco Wittmann übernahm. "Es war großartig, wieder im Auto zu sitzen", freut sich der zweimalige Champion nach der langen Winterpause. "Wir sind auch gute Runden gefahren, aber bis zum ersten Rennen in Hockenheim wartet noch viel Arbeit auf uns."

Auch nach diesem Test wird in den Werkstätten der DTM-Teams fleißig gearbeitet, denn die Homologations-Deadline ist bereits in der kommenden Woche am 1. März. Und auch die nächsten Testfahrten stehen schon bald ins Haus. Vom 13. bis 16. März testen die drei Hersteller im italienischen Vallelunga. Der letzte Test vor dem Saisonbeginn findet danach vom 3. bis 6. April in Hockenheim statt.

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