Ekström & Kristensen im Schicksal vereint: Schwarzer Tag für Mr. Oschersleben

, 20.04.2008

Mehr als wortkarg blieb nach dem Rennen Mattias Ekström. Tom Kristensen hingegen zeigte sich redselig - und auch aus Maro Engels Sicht als fairer Verlierer.

Zu Mattias Ekströms Lieblingsstrecke wird es die Motorsport Arena Oschersleben vermutlich nicht mehr bringen. Schon gestern hatte der Schwede seine hier seit jeher schwankende Formkurve mit Rang acht bestätigt - eine Position, die er zu seinem Ärger auch heute einnahm. "Ich habe einen Schlag bekommen und Teile verloren, danach war das Auto fast unfahrbar", fasste Ekström kurz und knapp sein Rennen zusammen. Im Folgenden behauptete er sich nur mühsam im vorderen Mittelfeld - der Kampf gegen die Piloten der Jahreswagen schien ihm auch Stunden nach dem Rennen die Sprache verschlagen zu haben...

Redseliger zeigte sich trotz eines noch größeren Misserfolgs Tom Kristensen. Der Däne zeigte sich als guter Verlierer - und sah seine heutige Leistung selbstkritisch. "Ich war eigentlich ganz und ruhig und cool, weil ich wusste, dass ich ein gutes Rennauto habe. Was passiert ist, war zu 100 Prozent mein Fehler - das war ein Problem, das ich noch nie hatte. Mir sind leider Handbremse und Kupplung gerutscht - und damit war das Rennen im Eimer", kommentierte Kristensen seinen deutlichen Frühstart von Startplatz zwei aus gegenüber der adrivo Sportpresse. "Wir werden alle älter..."

Seine eigentliche Performance stellte der Oschersleben-Sieger von 2004 und 2006 im Folgenden dennoch unter Beweis. Mit einer furiosen Aufholjagd sah er zwischenzeitlich gar die Chance auf Punkteränge. "Ich musste überholen, um in die Punkte zu kommen - das hätte beinahe geklappt. Meine Boxenstoppstrategie war sehr gut, aber leider ist beim zweiten Stopp etwas schief gegangen. Ich hatte einen Stopp von zehn Sekunden, der mich wieder zurückgeworfen hat", berichtete der 40-Jährige.

Sein letztes gelungenes Überholmanöver gelang Kristensen im Kampf um Platz zehn gegen Maro Engel - bevor das Rennen endgültig ein tragisches Ende für ihn nahm: "Neun Runden vor Schluss hatte ich Maro Engel überholt, wie auch alle anderen Manöver, die ich im Rennen erlebt habe, lief das sehr fair ab. Wenig später kam ich dann mit der rechten Wagenhälfte in die Wiese, dann jedoch sprang mir Pick-up vom Reifen und das Auto kam quer." Den darauf folgenden Dreher erklärt er so: "Auch mit Pick-up auf den Reifen hat man Grip, aber wenn es sich löst, verliert man die Haftung. Ich rutschte zurück auf die Strecke - Maro hatte keine Chance."

Der Mercedes-Jahreswagenpilot sah den Unfall ähnlich wie der Audi-Pilot. "Ich habe schon aus dem Augenwinkel gesehen, wie er abflog - für mich war er eigentlich schon draußen. Ich habe gehofft, dass er hinter mir durchrutscht, aber leider hat er mich doch noch erwischt", beschreibt Engel, der seinerseits nicht nachtragend sein will: "Er hat sich tausendmal bei mir entschuldigt; ich habe das natürlich auch akzeptiert ihm gesagt, ich mache ihm keine Vorwürfe. Er weiß selbst am besten, was er falsch gemacht hat..."

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