Wegen Funkverbot in der DTM 2017 müssen die Teams über die Boxentafel mit den Fahrern kommunizieren: "Das wird eine große Herausforderung."
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Ab sofort heißt es in der DTM: "Ruhe bitte!". Mit dem Beginn der DTM-Saison 2017 in Hockenheim am Wochenende wird der Funkverkehr von der Boxenmauer ins Auto während dem Rennen deutlich eingeschränkt. Die Ingenieure dürfen den Fahrern, abgesehen von sicherheitsrelevanten Hinweisen, keine Informationen mehr geben. Also wird die gute alte Boxentafel wieder ein wichtiges Kommunikationsinstrument werden.
Weniger zuhören, dafür besser hinschauen: Wenn das Team dem Piloten über Funk keine Informationen mehr geben darf, dann muss der Fahrer die Boxentafel und die darauf stehenden Anweisungen gut sehen und schnell einordnen können. Werden dabei die älteren Fahrer im Vorteil sein und ihre auf ihre jahrelange Rennerfahrung zurückgreifen können? "Unterm Strich glaube ich, dass die alten Hasen einen riesengroßen Nachteil haben werden", sagt Audi-Pilot Mattias Ekström.
"Mit dem Alter merke ich, dass man schlechter hört und sieht", scherzt der 38-Jährige. "Ich denke schon, dass die Jungen da einen Vorteil haben." Dass am Funk weniger gesprochen wird, ist für den zweimaligen DTM-Meister kein Problem: "Dann ist die Gefahr, dass ich etwas nicht richtig verstehe, geringer."
Funkverbot sorgt für zusätzliche Spannung
Sehen könne der Schwede zwar noch, "aber mit der Ferne, das wird schwierig". Die Zahlen und Buchstaben auf der Boxentafel sind nicht allzu groß. Und bei der hohen Geschwindigkeit, mit der die DTM-Autos auf der Start-Ziel-Geraden vorbeidonnern, bleibt nicht viel Zeit, um die Informationen auf der jeweiligen Boxentafel zu sehen.
Der sieben Jahre jüngere Mercedes-Fahrer Maro Engel scherzt: "Mattias, ich bringe dir eine Brille mit nach Hockenheim." Der DTM-Rückkehrer glaubt, dass das Alter keine Rolle spielt: "Ich denke nicht, dass es altersabhängig ist. Aber es wird Unterscheide geben zwischen gewissen Fahrern."
In der Vergangenheit wurden die Piloten von den Renningenieuren aufgefordert, die Daten, die im Auto angezeigt werden, beispielweise der Reifendruck, über Funk durchzugeben. Das ist ab 2017 verboten. "Das Feedback muss vom Fahrer automatisch kommen. Er bekommt nur das mit, was im Auto anzeigt wird oder auf der Boxentafel steht."
Alte Hasen im Nachteil?
Informationen über das Tempo und die Platzierung der Konkurrenz dürfen dem Fahrer ab sofort nicht mehr mitgeteilt werden. "Das bringt ein weiteres Element an Spannung und Unvorhersehbarkeit", glaubt Engel.
"Man muss im Vorfeld seine Strategie genau kennen. Der Fahrer wird vielleicht über Funk sagen, wann der richtige Zeitpunkt für den Boxenstopp ist", sagt Marco Wittmann. "Das hängt natürlich vom Reifenverschleiß im Rennen ab."
Der amtierende DTM-Meister glaubt nicht, dass das Alter einen Vorteil bringt: "Ich denke nicht, dass die älteren Hasen Vorteile und die jüngeren Nachteile haben werden. Am Ende ist es für alle gleich." Ekström ergänzt: "Das wird eine große Herausforderung."