Alle für Gary Paffett: Der Titelkandidat holte das Maximum aus dem C-Coupé heraus und schönte so ein insgesamt enttäuschendes Markenergebnis
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Tabellenführer Gary Paffett startet am Sonntag beim letzten Saisonlauf der DTM in Hockenheim von Startplatz zwei. Zum achten Mal in dieser Saison steht damit ein C-Coupé in Reihe eins. In Brands Hatch und am Norisring qualifizierten sich Paffett und Christian Vietoris sowie Paffett und Jamie Green auf die Ränge eins und zwei. Insgesamt standen Mercedes-Fahrer in 353 Rennen seit 1988 223 Mal in der DTM dort. Bei den letzten neun Rennen in Hockenheim startete sieben Mal mindestens ein Pilot der Marke aus Reihe eins.
Paffett steht eine ruhige Nacht bevor: "Die Pole-Position war das Ziel, aber ich gehe aus Reihe eins ins Rennen und bin daher vor dem letzten Saisonrennen morgen sehr entspannt", sagt der Mann aus Bromley. "Die harte Arbeit am Auto hat sich ausgezahlt. Mein C-Coupé fühlte sich in allen Sessions erstklassig an und es machte Spaß, damit auf dieser Strecke zu fahren. Jetzt freue ich mich auf ein spannendes und faires Saisonfinale. Ich habe in Hockenheim schon vier Mal gewonnen und sieben Mal auf dem Podium gestanden - das lässt mich dem Finale optimistisch entgegensehen."
Green: Angezählt, aber nicht ausgeknockt
Schwarzmalerei ist auch für Green nicht angesagt, obwohl er acht Positionen hinter Paffett von Rang zehn losfährt: "Im Hinblick auf meine Meisterschaftschancen ist der zehnte Platz nicht optimal, aber leider war ich nicht schnell genug. Meine Rundenzeiten in Q1 und Q2 waren nicht schlecht, in Q3 hatte ich auf den Reifen aber nicht genügend Grip", hadert er. "Aber ich habe morgen im Rennen noch alle Chancen - auch im Titelkampf, wenn ich mit meinem Auto heil durch die erste Runde komme."
Seinem 13. Rang Gutes abgewinnen kann Vietoris, obwohl er einräumt, dass dieser "auf den ersten Blick nicht gut" aussieht: "Aber ich bin in diesem Jahr beim Saisonauftakt hier in Hockenheim von Startplatz 15 gestartet und im Rennen Vierter geworden. Somit ist morgen noch alles drin", betrachtet der HWA-Pilot die Sache optimistisch. "Mit einem guten Start und der passenden Strategie kann ich meine Position verbessern. Ich werde mein Bestes dafür geben.", verspricht der Gönnersdorfer.
Schumacher hatte sich mehr vorgenommen
Es folgen die Enttäuschten aus den Mercedes-Reihen, die die Plätze 17 bis 19 belegen: Ralf Schumacher, Robert Wickens und Roberto Merhi. "Nur sechs Tausendstel haben heute zum Weiterkommen in den zweiten Qualifying-Abschnitt gefehlt. Das ist enttäuschend, denn ich hatte mir in Hockenheim, auf einer Strecke, die ich sehr gut kenne, mehr vorgenommen", ärgert sich der Ex-Formel-1-Pilot. "Aber morgen ist ein neuer Tag und im Rennen kann noch viel passieren."
Sein junger kanadischer Markenkollege ist da nicht zufriedener: "Nach Startplatz 18 überwiegt bei mir die Enttäuschung, obwohl es im heutigen Qualifying ganz knapp zuging. Ralf und mich trennte nur eine Tausendstelsekunde, zum Weiterkommen fehlten mir lediglich sieben Tausendstel auf Platz 16 im Q1", erinnert sich Wickens, der zuletzt stark in Form gekommen ist: "Das ist ein Wimpernschlag. Ich hoffe, dass ich im Rennen morgen mehr Glück habe und weiter nach vorne komme."
Schotten feiern Abschied am Ende des Feldes
Merhi klagt: "Für das letzte Qualifying der Saison hatte ich mir natürlich mehr vorgenommen als Startplatz 19. Auf dem ersten Reifensatz fuhr ich eine zufriedenstellende Zeit, unglücklicherweise konnte ich mich auf dem zweiten Satz nicht mehr steigern", beschwert sich der Spanier. "Die Balance des Autos war anders und ich konnte nicht mehr so sehr pushen wie zuvor", erinnert sich Merhi. David Coulthard als 21. ist da kaum zufriedener.
Der Schotte, der seine DTM-Karriere 2013 nicht fortsetzen wird, meint: "Es ist ein enttäuschendes Ergebnis für mein letztes Qualifying, aber heute hat sich wieder einmal gezeigt, wie eng es zugeht. Nur der kleinste Fehler und schon schafft man den Sprung in den nächsten Abschnitt nicht", so Coulthard. "Morgen starte ich zum letzten Mal in der DTM und ich werde alles geben, um mich mit einem ordentlichen Resultat von den Fans zu verabschieden."
Auch Susie Wolff ist auf dem Absprung: "Es ist ein eigenartiges Gefühl, zu wissen, dass dies heute mein letztes Qualifying in der DTM gewesen ist. Gerne hätte ich für die Fans eine bessere Startposition geholt, aber es hat mir sehr viel Spaß gemacht, heute hier zu fahren", erklärt die Persson-Pilotin. "Ich hatte in den vergangenen sieben Jahren eine super Zeit in der DTM und freue mich jetzt auf mein letztes Rennen, in dem ich noch einmal alles geben werde."