Abschied von gleich drei führenden Köpfen in der ITR: Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger soll die DTM in die Zukunft führen - Was macht Hans Werner Aufrecht?
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Noch vor dem Start in die DTM-Saison 2017 wird ein regelrechter Erdrutsch die bisherige Szene auf den Kopf stellen. Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' sollen drei langjährige Mitglieder des Vorstands der ITR (Dachorganisation der DTM) ihre Hut nehmen. Neben ITR-Boss Hans Werner Aufrecht, dessen Abschied schon seit Monaten angenommen wird, geht es offenbar auch ohne Walter Mertes (Vermarktung und Partnerschaften) und Hans-Jürgen Abt (Finanzen, Recht, Personal) in die Zukunft gehen.
Während Mertes in einer Übergangsphase weiterhin in Diensten der DTM stehen soll, ist mittelfristig mit einer Doppelspitze bei der ITR zu rechnen. Der neue Geschäftsführer der ITR, der ehemalige Audi-Mann Florian Zitzlsperger, soll sich die Aufgaben mit Gerhard Berger teilen. Der ehemalige Formel-1-Pilot aus Österreich soll die Szene durch die anhaltend turbulenten Winde manövrieren. Nach der Reduzierung auf nur noch sechs Autos pro Hersteller sehen einige Beobachter das Ende der DTM nahen.
Von offizieller Seite dementiert man den bevorstehenden Umbruch nicht. Aus der ITR-Zentrale in Stuttgart heißt es auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' lediglich, dass man "aktuelle Spekulationen nicht kommentieren möchte". Eine Anfrage bei Gerhard Berger blieb unbeantwortet. Es mehren sich die klaren Signale, dass die Szene an der organisatorischen Front schon bald ganz neu aufgestellt sein wird.
Berger kennt die DTM aus eigener Erfahrung. In der Saison 1985 ging er mit einem BMW 635 CSi an den Start und holte insgesamt 11 Wertungspunkte. Der Österreicher, ehemals Rennleiter bei BMW und Teilhaber von Toro Rosso, hatte zuletzt als Chef der Formelsport-Kommission des Automobil-Weltverbandes FIA die Nachwuchsserien neu aufstellen sollen. Berger zieht es jedoch zurück in eine verantwortliche Position im Rennsport.
Hans-Jürgen Abt wird der Szene als Teamchef des gleichnamigen Audi-Teams erhalten bleiben. Aufrecht hingegen hat offenbar ganz andere Pläne. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) will der HWA-Boss das ursprünglich für die DTM geplante Class-1-Reglement umsetzen . Ob die daraus entstehende Serie ein Konkurrenzprodukt für die DTM werden wird, bleibt noch abzuwarten.