Timo Scheider genießt sein letztes DTM-Rennen und feiert seinen Abschied mit einigen Donuts - Im Cockpit schießen ihm noch einmal Tränen in die Augen
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Das Ende seiner DTM-Karriere hatte sich Timo Scheider sich etwas anders vorgestellt: Der Audi-Pilot beendete sein letztes Rennen nach 16 Jahren DTM auf einem unspektakulären 18. Platz. Eine Durchfahrtsstrafe nach einer Berührung mit Augusto Farfus sorgte dafür, dass der Audi-Pilot keine Chance hatte, bei seinem Abschied zumindest noch einmal um Punkte kämpfen zu können . Doch das Endergebnis war bei Scheiders emotionalem Abscheid sowieso nur zweitrangig.
"Die Zeit bis zum Rennen war eigentlich die schwierigste. Bis zu dem Moment, als ich eingestiegen bin, war es schon unglaublich emotional und ergreifend", berichtet der Audi-Pilot, der sich anschließend aber doch ganz normal auf das Rennen konzentrieren konnte - zumindest bis zur letzten Runde. "Die Aussage, dass wir in die letzte Runde gehen, war schon sehr emotional. Dann wurde mir bewusst, was da alles passiert", verrät er.
Und so schossen Scheider schließlich - wie auch bei seiner emotionalen Pressekonferenz am Abend zuvor - wieder einmal die Tränen in die Augen. "Die 15 Runden bis zum Schluss habe ich wirklich genossen. Da waren wir das schnellste Auto im Feld", erklärt er mit einem Lachen und ergänzt: "Wir haben zumindest von der Performance her gezeigt, dass wir im Renntrimm nach wie vor schnell sein können."
Letztendlich beendete Scheider seine letzte Saison auf Platz 22 in der Meisterschaft. Doch so wirklich interessierte das nach dem Rennen in Hockenheim niemanden. Größer war zum Beispiel die Frage, wie sich Scheider bei der Verkündung seines Rücktritts am Samstagabend fühlte. "Auf dem Weg dahin war ich eigentlich relativ entspannt. Ich hatte keine Rede vorbereitet", verrät er.
"Natürlich habe ich mir ungefähr gedacht, was ich sagen möchte. Aber wenn man die Worte aussprechen muss, und es wird einem bewusst, was man da gerade sagt, dann gab es natürlich Momente, in denen einem die Wörter schwer über die Lippen kommen. Ich glaube, da war ich der Timo, der ich 16 Jahre in der DTM sein wollte: offen, ehrlich, emotional, mal mit Ecken und Kanten, aber auch geradeheraus", so Scheider.
Seinen Abschied auf der Strecke feierte er nach dem Rennen am Sonntag noch mit einem Donuts vor der Tribüne. "Es gab vor einigen Jahren mit Mattias (Ekström; Anm. d. Red.) hier einmal ein Battle", so Scheider. Die beiden wollten herausfinden, wer bei der Showeinlage einen höheren Gang einlegen kann. "Damals war Mattias im fünften Gang und ich im sechsten", verrät der zweimalige Champion.
"Das musste ich noch einmal wiederholen. Er hat mir vor dem Rennen auch noch geschrieben: 'Ich möchte auf jeden Fall Donuts bis in den sechsten Gang sehen.' Die Datenaufzeichnung lasse ich mir auch ausdrucken, denn es war wieder der sechste Gang", lacht Scheider. Im Hinblick auf seine Zukunft ist übrigens noch keine Entscheidung gefallen. Er erklärt lediglich: "Die nächsten Tage und Wochen werden mit Sicherheit ein paar offene Fragen beantworten."