Es war Stallorder: Ekström mimte den Markensoldaten

, 04.08.2013

Der Schwede hätte in Moskau gewinnen können, überließ die 25 Punkte aber lieber Titelkandidat Rockenfeller: "Es ist ja kein Geheimnis"

Als Mattias Ekström am Sonntag nach seinem ersten Boxenstopp die DTM-Premiere auf dem Moscow Raceway anführte, sah alles danach aus, als gäbe es stille Genugtuung für den Schweden nach seinem Norisring-Debakel. Pustekuchen! Am Ende jubelte Audi, aber auf dem Podium ganz oben stand Mike Rockenfeller. "Wenn man im Qualifying Zweiter ist, hat man immer schon den Kürzeren gezogen", meint der Schwede. Zwischen den Zeilen steht geschrieben: Der Sieg war ausgemachte Sache.

Schließlich reiste der Phoenix-Star als Co-Tabellenführer nach Russland und checkt als alleiniger Spitzenreiter wieder aus. Für Ekström hingegen ist die Titelmesse längst gelesen. "Ich kann es ja ganz offen ansprechen: 2007, als ich um den Titel gefahren bin, hat mir 'Rocky' auch Unterstützung gegeben", räumt der 34-Jährige ein. "Das ist ja kein Geheimnis. Wir fahren hier für einen Hersteller. Ich bin nicht derjenige, der ganz vorne um die Meisterschaft kämpft. Ich könnte mich auch querstellen, mein Rennen fahren und gewinnen, aber dann sind alle sauer."

Realisiert wurde die Stallorder dadurch, dass Abt seinen Piloten vor dem abschließenden Reifenwechsel länger auf der Strecke beließ, als das notwendig gewesen wäre. Er geriet in den Verkehr, büßte sein Zeitpolster teilweise ein und vorbei war Rockenfeller. Ganz ohne Zähneknirschen geht das bei Ekström wohl nicht: "Auf dem Podium zu stehen, macht immer Spaß, aber jeder Rennfahrer will immer gewinnen - da bin ich keine Ausnahme. Heute war das Auto so gut, wie man normalerweise braucht, um ein Rennen zu gewinnen."

Normalerweise - aber unter dieser Begrifflichkeit firmiert das Duell um die DTM-Krone eben nicht. "Dass ich ihm da das Leben nicht schwer mache, ist ja ganz klar", gibt sich Ekström dennoch als Teamplayer und weiß, dass bei nur zehn Rennen im Kalender der kleinste Ausrutscher ein Genickbruch sein kann: "Die erste Saisonhälfte war von meiner Seite sehr bescheiden, deswegen macht es keinen Sinn, jemandem die Punkte wegzunehmen, bei dem fast alles perfekt war. Und für mich ist Platz zwei nach allem, was ich in den letzten Wochen erlebt habe, okay."

Und so freut sich Ekström doch noch über den Silberrang, der zumindest ein bisschen golden schimmert: "Ab und zu ist ein zweiter Platz wie ein Sieg, wenn man jemanden unterstützt hat. So kann ich einen Teil mit ihm mitfeiern." Rockenfeller allerdings wird sich dann doch noch revanchieren müssen, sollte der Ingolstädter Masterplan beim Saisonfinale in Hockenheim aufgehen: "Ganz ehrlich: Ich freue mich schon auf die Meisterfeier, denn da wird er mir irgendwas zurückgeben müssen!" Der mögliche Champion hat zu befürchten, dass es mehr ist als ein paar Sekunden.

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