DTM-Boss Gerhard Berger will die Szene für weitere Hersteller attraktiv gestalten: Neue Renn-Schauplätze abseits von Deutschland sollen helfen
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Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Abschieds von Mercedes aus der DTM zum Ende der Saison 2018 arbeiten die Verantwortlichen der Serie an Veränderungen für die Zukunft. Eine DTM mit nur zwei Herstellern ist mittelfristig kaum denkbar. Neue Marken müssen angelockt werden. Bislang gibt es einzig Gerüchte um ein mögliches Engagement von Lexus, mehr Interesse zeichnet sich unter den aktuellen Voraussetzungen allerdings nicht ab.
DTM-Boss Gerhard Berger will die Serie breiter aufstellen, um potenziellen Neueinsteigern ein internationales Flair bieten zu können. Neue Schauplätze abseits von Deutschland, dem eindeutigen Kernmarkt der DTM, sollen womöglich ein Ansatz sein. "Wir sind zu deutsch", meint Berger. Hierzulande sei die Marke DTM fest positioniert, die Fanbasis stabil vorhanden, so der Österreicher. "Die erfolgreichsten Rennen haben wir in Deutschland, aber auch in Moskau waren 25.000 Fans", merkt er an.
Neben den klassischen Austragungsorten wie Hockenheim (je einmal im Frühjahr und Herbst), Norisring und Nürburgring bleibt ausreichend Platz für weitere Auslandsveranstaltungen. In diesem Jahr gastiert die Serie in Russland (Moskau), Österreich (Spielberg), Ungarn (Budapest) und den Niederlanden (Zandvoort). "Vielleicht werden es in den kommenden Jahren ein oder zwei Auslandsrennen mehr", sagt Berger. "Das hilft bei der Suche nach neuen Herstellern."
Viele Fans wünschen sich seit Jahren eine Rückkehr der DTM nach Spa-Francorchamps. Ob ein Belgien-Comeback tatsächlich realistisch wird, hängt von finanziellen Rahmenbedingungen ab. "Es muss nicht nur Interesse erzeugen, sondern generell wirtschaftlich vernünftig sein", betont BMW-Motorsportchef Jens Marquardt. Denkbar wäre unter anderem ein Schritt zurück nach Italien, allerdings nicht zum Adria International Raceway nahe Venedig, sondern nach Monza, Imola oder Mugello.
Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' richten sich die Blicke der DTM aber auch in eine ganz andere Richtung. In den vergangenen Wochen wurden erste Gespräche mit den Betreibern des Slovakiarings geführt. Was die DTM in die Slowakei führen könnte, ist unklar. Drei Automobil-Konzerne haben Produktionsstandorte in jener Region: Die Volkswagen AG baut dort unter anderem den VW Touareg, Audi Q7, Seat Mii und Skoda Citigo, Kia lässt drei Modelle (Venga, cee'd, Sportage) dort vom Band rollen und die französische Gruppe PSA stellt dort den Citroen C3 und den Peugeot 208 her.