Glock als DTM-Schutzschild: "Kuriositäten gibt es überall"

, 09.08.2013

Serienneuling Timo Glock nimmt die DTM nach den vergangenen Vorkommnissen in Schutz, fordert aber dennoch Änderungen: "DTM eine sehr, sehr gute Plattform"

Echter Rennsport oder Lachnummer? Die DTM pendelte in dieser Saison gerne einmal zwischen beiden Welten. Mit DRS und Option-Reifen sollte mehr Action auf der Strecke geboten werden, was den Verantwortlichen auch gelungen ist: Über Prozessionsfahrten kann 2013 wohl kein Fan mehr klagen. Auch von fehlender Abwechslung kann keine Rede sein: An der Spitze stehen mit Mike Rockenfeller, Bruno Spengler und Gary Paffett Fahrer aller drei Marken.

Doch man muss auch die Kehrseite der Medaille beachten. Häufiger sorgte die DTM in dieser Saison mit fragwürdigen Dingen für Stirnrunzeln bei Fan und Fahrer. Laptime-Penalty, zu lang funktionierende Option-Reifen und unverständliche Regeln bezüglich der blauen Flaggen sind nur ein paar Beispiele, die Kopfschütteln im weiten Rund ausgelöst haben. Der Höhepunkt folgte am Norisring, als Mattias Ekström wegen Wasserflaschen, die in seine Hosentasche gekippt wurden, disqualifiziert wurde.

Allein diese Tatsache löste schon viele Diskussionen aus, doch dass Mercedes-Pilot Robert Wickens nicht aufrücken durfte und es somit keinen Sieger gab, brachte das Fass zum Überlaufen. Und als man glaubte, mehr könne sich die DTM nicht einfallen lassen, sorgte Russlands Präsident Wladimir Putin am vergangenen Wochenende für den nächsten unfreiwilligen Lacher. Zumindest über mangelnde Aufmerksamkeit können sich die Hersteller in der Tourenwagenserie nicht beschweren.

Während viele Fans sich nun fragen, was sich die DTM wohl beim nächsten Rennen am Nürburgring einfallen lassen wird, stellt sich einer hinter die Serie, der erst in diesem Jahr neu zur Familie hinzustieß: Timo Glock. "Ich sage weiter, dass die DTM eine sehr, sehr gute Plattform ist", erklärt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Der BMW-Pilot nimmt die verrückten Dinge der Tourenwagenserie mit Humor. "In der Formel 1 gibt es jede Menge Kuriositäten, in der NASCAR gibt es jede Menge Kuriositäten - überall hast du sie."

"Es bleibt nicht aus und das ist überall im Sport so", meint der Wersauer. Immerhin mache die DTM nicht ständig Negativschlagzeilen wie andere Sportarten, sondern liefere nebenbei auch tollen Sport. "Bei der Tour de France gibt es pausenlos irgendwelche Dopingfälle", erinnert er beispielsweise an den populären Radsport. "Nur, weil in der DTM mal zwei, drei Sachen vorgefallen sind, darf man nicht sagen, es sei ein Chaos hoch zehn."

Natürlich ist dem ehemaligen Formel-1-Piloten bewusst, dass es Dinge gibt, die man verbessern könne. Doch das ist nicht sein Job. "Das können wir als Fahrer nicht ändern, wir sollen Auto fahren. Da müssen sich die ITR, der DMSB und die Hersteller zusammensetzen, um Lösungen zu finden, einen Sport, der schon sehr, sehr gut ist, noch besser zu machen." Das hört bei sportlichen Kleinigkeiten aber nicht auf, Glock wünscht sich vor allem ein breiteres Autospektrum: "Wenn noch der eine oder andere Hersteller dazukommen würde, wäre das der Wahnsinn."

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