Glock: "Auch Formel-1-Fahrer brauchen Zeit"

, 21.10.2013

Timo Glock verspürt eine große Genugtuung, es den Kritikern doch noch gezeigt zu haben und als Ex-Formel-1-Pilot in der DTM gewonnen zu haben

Die Kritik an Timo Glock war während seiner ersten DTM-Saison immer wieder vernehmbar. Wie kann ein Formel-1-Fahrer, der eigentlich so gut sein sollte, derartige Probleme in der DTM haben und nur einmal im ganzen Jahr in die Top-10 fahren? - So oder so ähnlich klangen die Meinungen zahlreicher Kritiker. Mit seinem Sieg zum Saisonschluss in Hockenheim straft Glock diese Kritiker jedoch Lügen - für ihn eine echte Genugtuung.

"Ich freue mich, einer der wenigen Ex-Formel-1-Fahrer zu sein, die es geschafft haben, danach noch ein Rennen zu gewinnen", erklärt der stolze Glock nach dem Rennen gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Schon nach vier Rennen hatte ich ein paar Gerüchte gehört, dass Glock einer der Formel-1-Fahrer sein würde, der es nicht hinbekommen würde. Ich sei einfach zu langsam. Das habe ich schon zur Mitte der Saison mehrfach gehört, und ich dachte mir: 'Okay, wartet es ab, Leute. Gebt mir ein bisschen mehr Zeit, und ich werde es euch zeigen, dass ich da sein werde.'"

Zu jeder Zeit habe er das Gefühl gehabt, dass er es schaffen kann: "Ich habe das ganze Jahr darüber nachgedacht, wie ich mich verbessern könnte und dieses DTM-Auto verstehen kann, denn es ist echt so unterschiedlich in der Formel 1." Am Ende sei dann eine aggressivere Setuprichtung der Schlüssel zum Erfolg gewesen: "Das macht mich noch stolzer, dass mein Gefühl richtig war." Die Kritik habe Glock nur zusätzlich motiviert: "Absolut. Wenn jemand so etwas zu mir sagt, wird mich das sicher nicht langsamer machen, sondern schneller."

"Denn die Leute, die so etwas sagen, sehen nur den Moment und machen sich nicht die Mühe, mal zu analysieren, wer wie lange gebraucht hat, um erfolgreich in der DTM zu sein. Und alle Fahrer - ob das Timo Scheider, der 'Rocky' (Mike Rockenfeller; Anm. d. Red.), (Martin) Tomczyk oder der Bruno (Spengler) ist - die haben alle ihre Zeit gebraucht, bis sie konstant erfolgreich waren." Dann komme ein Formel-1-Fahrer, und von dem werde sofort verlangt, dass er gleich im ersten Jahr dabei sein muss und im zweiten Jahr den Titel holt", hadert der 31-Jährige.

"Und wenn er das nicht schafft, wird er halt wieder ins Nirgendwo geschickt. An dem Punkt muss ich sagen, dass man auch uns die Zeit geben muss, denn es ist einfach so eng hier. In Q3 waren die ersten Vier innerhalb von acht Hundertstelsekunden oder so etwas. Da muss dir nur ein Furz quersitzen, dann stehst du drei Plätze weiter hinten", versucht er die Leistungsdichte zu verdeutlichen. Es bleibt abzuwarten, wie Glock im kommenden Jahr abschneiden wird. Zumindest seine gewachsene Erfahrung - und sicher auch sein Sieg - lassen auf mehr hoffen.

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