Glocks Saisonbilanz: Rennleitung und Technik nervten

, 11.11.2014

Der BMW-Star ist unzufrieden, nimmt den Hersteller in die Pflicht und ärgert sich über die Strafenpoltik in der DTM: "Diplomatisch ausgedrückt: fragwürdig"

Nach seinem Sieg beim DTM-Saisonfinale 2013 glaubten viele Fans, dass Timo Glock in diesem Jahr ein Wörtchen um die Vergabe des Meistertitels mitsprechen würde. Sie hatten sich gewaltig getäuscht: Für den Ex-Formel-1-Piloten waren in zehn Rennen nur ein Podestplatz in Spielberg und insgesamt drei Punktresultate drin. Rang 16 in der Gesamtwertung und die Nummer fünf im BMW-Lager zu sein, stellt ihn nicht zufrieden - genauso wenig wie die Strafenpolitik der Rennleitung.

Glock betont, dass eine Menge Pech mit im Spiel gewesen sei, als er vielversprechende Rennen angegangen ist - respektive die harten Bandagen der Konkurrenz: "Budapest ist in einem Gemetzel geendet", erinnert er an den Zank mit Edoardo Mortara, infolgedessen er die Tür am Auto des Audi-Konkurrenten aufriss und ihm mitteilte, dass er so "maximal einmal" mit ihm umgehen würde. Auch die Defekthexe funkte beim neuen M4 DTM mehrmals dazwischen, so wie in Moskau.

Mit Unbehagen denkt der Hesse an den Russland-Trip zurück: "Mir ist auf dem dritten Platz die Benzinpumpe kaputtgegangen - und in Zandvoort die Servolenkung im Qualifying. In dem einen oder anderen Rennen haben wir zu wenig Punkte mitgenommen, was schade ist", bilanziert Glock. Er sieht sich, die MTEK-Truppe und BMW in der Pflicht: "Wir haben noch Performance, die wir als Team verbessern müssen. Ich muss im Qualifying das Auto konstanter nach vorne stellen."

Als Sprecher seiner Marke in der Fahrergewerkschaft (DTMDA) denkt der 32-Jährige bei seinem Saisonfazit an die kontrovers diskutierten Sanktionen der Offiziellen, die Zweikämpfe und das so genannte Unsafe Release betrafen. "Was nervt, obwohl ich nicht so häufig betroffen war: Wie die Strafen der Rennleitung angegangen und ausgesprochen werden", so Glock, der sich weniger diplomatisch hätte ausdrücken können. "Das ist etwas fragwürdig. Politisch korrekt ausgedrückt."

Erfolgt 2015 doch der Großangriff auf den Titel? Laut Glock hängt das allen voran von BMW ab, schließlich wähnt er die Münchener nach der knapp verlorenen Markenkrone mittlerweile im Hintertreffen: "Wir müssen abwarten, wie die Konkurrenz aufgestellt ist. Momentan sehe ich Mercedes und Audi einen kleinen Tick vor uns", zeigt sich der Wahl-Schweizer pessimistisch, auch wenn die störenden Zusatzkilos zunächst verschwinden werden. "Obwohl wir 2015 alle bei Null anfangen, was das Gewicht angeht", merkt Glock an. "Wir haben irgendwie an Speed verloren und waren vorne nicht geschlossen dabei. Das müssen wir verbessern."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere DTM-News

Joey Hand steht vor der Wahl: Noch mal DTM oder zurück in die Heimat USA?

Hand will 2015 "offene Rechnung mit DTM" begleichen

Kalifornien oder Hockenheim? Das ist die Frage, die sich Joey Hand dieser Tage stellt. Denn der US-amerikanische Rennfahrer überlegt, wie er seine Karriere in der Saison 2015 weiter vorantreiben soll. …

Martin Tomczyk mit seinem Gastgeber vom Team Reinert und dem Renntruck

Tomczyk mit Testfahrt im 5,5-Tonnen-Renntruck

DTM-Fahrer Martin Tomczyk war am Wochenende auf dem Lausitzring im Einsatz. Er tauschte seinen BMW M4 gegen einen Renntruck und drehte mit dem 5,5 Tonnen schweren und 1.200 PS starken Fahrzeug mehr als 30 …

Mattias Ekström ist nicht nur in der DTM schnell unterwegs

Ekström und der Traum vom Formel-1-Test

Mattias Ekström gehört zu den besten Fahrern der DTM, doch der Schwede ist nicht nur im Tourenwagen schnell unterwegs. In diesem Jahr gewann der 36-Jährige auch ein Rennen der …

Lewis Hamilton war beim Saisonfinale der DTM als Mercedes-Gast im Fahrerlager

Hamilton wünscht sich Test im DTM-Auto

Lewis Hamilton in der DTM? Zumindest für einen Tag wäre das durchaus denkbar. Denn wie der Formel-1-Pilot am Rande seines Besuchs beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim erklärt hat, hätte er …

Bei Mercedes geht es in finanzieller Hinsicht sehr schwäbisch zu

Mercedes kämpft: Sparkurs statt "Wunder-Wuzzi"

Die Weiterentwicklung von Gnaden der Konkurrenz war Mercedes' Kapital, um die DTM-Saison 2014 zu einem einigermaßen versöhnlichen Ende zu führen. Am Lausitzring sah es beim Sieg Pascal …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo