Der 30-Jährige ist glücklich mit einer konstanten Saison und will sich nicht festlegen, für welchen Hersteller er 2013 die Mission Titelgewinn starten will
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Auch Jamie Green hatte beim DTM-Saisonfinale auf dem Hockenheimring noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft. Der Brite konnte aber nicht die Leistung bringen, die es gebraucht hätte, um das Unmögliche möglich zu machen - von einer nötigen Schwäche Bruno Spenglers und Gary Paffetts ganz abgesehen. Deswegen ist der Mercedes-Pilot mit Rang drei zufrieden und seiner bisher stärksten Saison zufrieden: "Vielleicht kann man die anderen 18 Fahrer hinter mir fragen, ob sie enttäuscht sind."
Green zieht eine positive Bilanz: "Es war ein gutes Jahr. Platz drei in der Meisterschaft bei diesem Niveau ist eine Leistung", blickt er zurücl auf eine Saison, in der er durch Konstanz bestach. Der 30-Jährige punktete als einziger Pilot bei jedem Lauf der Saison und siegte am Norisring in einem furiosen Rennen, in dem er auf den letzten Metern Spengler und Martin Tomczyk abfing. "Der Sieg sticht hervor, gerade wegen der Art und Weise. Das passiert nicht allzu oft", resümiert Green.
Und auch sein Rennen auf dem Hockenheimring konnte sich sehen lassen: "Von Rang neun auf vier nach vorne zu kommen, ist nicht so einfach in der DTM. Ich hatte einen guten Start, was geholfen hat", so Green. "Dass ich Joey Hand noch vor der Haarnadel auf der Bremse kassieren konnte, war ein wirklich gutes Manöver auf der Bremse." Anschließend profitierte er von einem Boxenstopp-Missgeschick bei Mattias Ekström, dessen rechtes Vorderrad nicht richtig festgezogen wurde.
Green hätte sich dieses Problems auch auf der Strecke entledigen können, meint er selbst: "Ich war so oder so schneller als er und hätte ihn früher oder später überholt." Dass es für ein Duell mit BMW-Pilot Augusto Farfus um den letzten Rang auf dem Podium nicht mehr reichte, hing ebenfalls mit einem Vorfall beim Reifenwechsel zusammen: "Der erste Stopp war etwas zu langsam, da habe ich Zeit verloren. Der Abstand auf Farfus war dann zu groß", bedauert Green.
Den Rechenschieber hatte er nicht unter dem Overall versteckt. "Ich habe das mit der Meisterschaft gar nicht so genau bedacht. Deswegen bin ich jetzt auch nicht maßlos enttäuscht, sondern froh über eine gute Leistung beim letzten Rennen." Und hungrig auf mehr, wenn 2013 die nächste Saison startet? Der Mann aus Leicester macht daraus einen Hehl: "Ich will um den Titel kämpfen, auf dem dritten Rang kann ich aufbauen. Es gibt keinen Grund, zwei Plätze besser zu sein als in dieser Saison."
Allerdings scheint nicht klar zu sein, ob er dieses Unternehmen in Diensten von Mercedes starten wird. "Das müssen wir abwarten. Dazu kann ich im Moment noch nichts sagen", meint Green, der Gerüchten zufolge mit BMW in Kontakt stehen soll. Die waren schon 2012 zwei Plätze weiter vorne.