Gruppenbild künftig ohne Dame: Aus für Wolff

, 19.10.2012

Susie Wolff hat im DTM-Kader von Mercedes keine Zukunft mehr, fungiert aber weiter als Repräsentantin der Marke - Noch kein Renncockpit in Sicht

Die DTM macht die Schotten dicht: Nach David Coulthard ist auch für Susie Wolff nach dem Saisonfinale auf dem Hockenheimring am Wochenende Schluss mit der DTM - zumindest in Diensten von Mercedes. Das gaben die 29-Jährige und die Stuttgarter am Freitagvormittag bekannt, zu Zukunftsplänen gab es jedoch keine Informationen. "Es war eine unglaubliche Erfahrung für mich, für Mercedes in der DTM - einer der besten Rennserien der Welt - zu fahren", blickt Wolff auf die vergangenen sieben Jahre zurück.

Wolff startete in der Serie im Jahr 2006, damals noch unter ihrem Mädchennamen Stoddart, in Diensten des Mücke-Teams durch und wechselte später innerhalb der Marke zu Persson. "Dieses herausfordernde Abenteuer begann für mich vor sieben Jahren und ich bin sehr stolz, ein Teil dieses großartigen Teams gewesen zu sein", erinnert sie sich an 73 DTM-Rennen. Als beste Resultate stehen zwei siebte Plätze aus der Saison 2010 zu Buche, die Meisterschaft schloss sie 2010 auf dem 13. Tabellenplatz ab.

Haug: "Präsenz gerechtfertigt"

Wolff resümiert: "In dieser Zeit bin ich spannende Rennen gefahren, hatte einige harte Zweikämpfe und lernte zahlreiche herausragende Persönlichkeiten kennen." Dass der sportliche Erfolg oft ausblieb, weiß auch Norbert Haug. "Auch wenn Susie in der DTM nicht durch spektakuläre Ergebnisse glänzte, so setzte sie immer wieder Highlights - auf feuchter Bahn, im Regen, im Zweikampf. Und ihr Rennspeed war stets besser als ihre Startplätze das verhießen", meint der Mercedes-Motorsportchef.

Lieber betont er menschliche Werte als nackte Zahlen: "Jeder ihrer Kollegen und Rivalen kann ein Lied davon singen, wie gut, hart und gleichzeitig fair sie fährt." Diskussionen darüber, ob Wolff als Quotenfrau oder PR-Maßnahme hinter das Steuer gesetzt wurde, will Haug im Keim ersticken. "Sie hatte ihre Präsenz in der DTM in härtestem Wettbewerb stets verdient und Susie ist und bleibt eine wunderbar kompetente und sympathische Vertreterin unserer Marke", erklärt der Mercedes-Verantwortliche.

Perspektive bei Williams

Nach eigener Aussage ist Haug "ein bisschen wehmütig", wenn er auf das letzte Rennen seiner Pilotin blickt. Wolff weiß selbst, dass sie sich nicht das beste Jahr für einen Abgang ausgesucht hat: Weder sie noch Persson-Teamkollege Roberto Merhi konnten bislang Meisterschaftszähler einfahren. "Es ist etwas enttäuschend, diese Saison mit weniger guten Resultaten zu beenden", bedauert die Schottin. "Ich habe aber stets alles gegeben und bin stolz darauf, was ich in meiner Motorsportkarriere auf höchstem Niveau erreicht habe. Es war eine aufregende Zeit in meinem Leben."

Schließlich bescherte die DTM Wolff nicht nur berufliches, sondern auch privates Glück. "Nicht nur wegen der vielen großartigen Erinnerungen, die ich daran habe, sondern auch, weil ich dabei einen ganz besonderen Menschen kennengelernt habe - meinen Ehemann", meint sie über Williams-Mitbesitzer und HWA-Aufsichtsratsmitglied Toto Wolff. Apropos Williams: Was kommt nach 2013 für Wolff? Als Entwicklungsfahrerin in Grove hat sie zumindest eine Perspektive, auch wenn diese ihr wohl kaum Renneinsätze bescheren wird.

Mit 29 Jahren auf das Altenteil zurückziehen will sie sich aber nicht: "Sie können sich sicher sein, dass ich noch nicht bereit bin, meinen Helm an den Nagel zu hängen. Ich freue mich auf spannende neue Möglichkeiten, die in der Zukunft auf mich warten." Es fragt sich nur, wo.

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