Im Lager von HWA-Mercedes herrscht Frust: Gary Paffett als bester Pilot der Marke auf Startplatz zwölf - Christian Vietoris: "Eine Enttäuschung"
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Mercedes hat im Qualifying zum zweiten DTM-Saisonlauf in Brands Hatch eine regelrechte Klatsche bekommen. Die HWA-Piloten Gary Paffett (12.), Robert Wickens (14.), Christian Vietoris (17.) und Roberto Merhi (20.) bleiben am Samstag weit hinter den Erwartungen. Nach der Zeitenjagd gibt es im Lager der Stuttgarter die Erkenntnis: man ist zu langsam. Aber die Gründe für diese Tatsache sind bislang noch nicht bekannt.
"Das Qualifying verlief für mich enttäuschend. Im vergangenen Jahr habe ich die Pole-Position geholt und danach das Rennen gewonnen - das hätte ich in diesem Jahr gerne wiederholt", sagt Paffett. "Die Fahrzeugbalance fühlte sich nicht schlecht an, sie war in Ordnung. Ich hatte kein schlimmes Unter- oder Übersteuern. Leider waren wir aber nicht schnell genug", erklärt der Brite nach einem enttäuschenden Ergebnis im Qualifying.
"Auf dieser kurzen Strecke machen drei Zehntelsekunden einen großen Unterschied aus. Ich habe alles aus dem Auto herausgeholt und war auf jeder Runde am Limit", schildert Paffett seinen Kampf auf der knapp zwei Kilometer langen Strecke. Ausgerechnet beim Heimspiel hat der Ex-Champion somit schlechte Karten. "Hoffentlich finden wir bis morgen noch mehr Speed im Auto und haben dann ein sauberes und faires Rennen, in dem ich so viele Punkte wie möglich einfahren möchte", so der Brite.
Alle hoffen auf DRS und Options-Reifen - oder Regen
"Das war heute so eng, da konnte alles passieren. Ich hätte mir gewünscht, mindestens wieder bis ins Q3 zu kommen, aber meine Rundenzeit hat leider nicht ausgereicht", sagt Wickens. "Wir müssen uns ansehen, was die Gründe dafür waren. Unsere Rennperformance ist nicht schlecht und dank des DRS sowie der neuen Option-Reifen sollten morgen trotzdem Punkte möglich sein. Zudem könnte auch das Wetter, sollte es zu regnen beginnen, die Karten neu mischen und alles durcheinanderwirbeln."
"Nach dem Podestplatz in Hockenheim ist meine Startposition für den zweiten Saisonlauf natürlich eine Enttäuschung. Dem Team kann ich keinen Vorwurf machen, denn das Auto fühlte sich gut an", berichtet Vietoris. "Für den Einzug ins Q2 fehlten mir nur 26 Tausendstel - es war also verdammt knapp. Das Qualifying in Brands Hatch ist immer ein Ritt auf der Rasierklinge. Man muss zur richtigen Zeit draußen sein und darf sich auf dieser kurzen Strecke keinen Fehler erlauben."
"Das Qualifying lässt sich nicht rückgängig machen, jetzt müssen wir im Rennen das Beste daraus machen. Natürlich hoffe ich, dass wir zumindest ein paar Punkte holen können", meint der Gönnersdorfer. "Das war ein verrücktes Qualifying. Wir wissen nicht, warum uns der Speed gefehlt hat, um ins Q2 zu gelangen", erklärt auch Merhi. "Natürlich hätte ich mir eine bessere Platzierung für den zweiten Saisonlauf gewünscht, aber die Abstände auf dieser kurzen Strecke liegen eng beieinander. Jeder kleine Fehler wird hart bestraft. Trotzdem ist noch nichts verloren. In Hockenheim ist Dirk Werner von Platz 20 auf das Podium gefahren, ähnliches werde ich auch morgen versuchen."
"Auf einer so kurzen Strecke wie Brands Hatch liegen die Zeitabstände zwischen den Fahrern traditionell eng zusammen und natürlich muss man stets das gewählte Setup und die Wettervorhersage für Sonntag im Auge behalten, die aktuell Regen nicht ausschließt, aber das ist keine ausreichende Erklärung für unser Abschneiden heute", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wollf. Der Österreicher lässt eine Kampfansage folgen: "Der Samstag war nicht gut genug, aber wir geben die Hoffnung für den Sonntag deshalb noch lange nicht auf."