Der frühere Mercedes-Verantwortliche wünscht sich für die DTM weniger komplizierte Regeln, dafür aber Zweikämpfe und authentische Protagonisten
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Vor einigen Jahren hätte er bei der Debatte über Regeländerungen in der DTM selbst am Tisch gesessen und verhandelt. Mittlerweile hat Norbert Haug als TV-Experte einen serienübergreifenden Blick auf das Geschehen, aber trotzdem eine klare Meinung. Der 61-Jährige wünscht sich, dass im Regeldschungel aufgeräumt wird und erkennt Schritte in die diese Richtung: "Jetzt wird bestimmt für die nächste Saison 'entkompliziert', wo immer es geht", erklärt Haug im Gespräch mit 'sportschau.de'.
Als Beleg dafür, dass Handeln angebracht ist, wertet Haug die Geschehnisse in Zandvoort, als der Einsatz des Safety-Cars das Resultat maßgeblich beeinflusste. "Hier müssen Wege und Mittel gefunden werden, dies zu verhindern", fordert der frühere Mercedes-Motorsportchef, erkennt aber beim jüngsten Saisonlauf in den niederländischen Dünen auch positive Aspekte, die es fortzuführen gilt: "Alle wollen mehr Kämpfe wie jenen von Rockenfeller und Wittmann sehen. Das muss 2015 erreicht werden."
Sollte die DTM in Zukunft mehr vom Gefühlsleben ihrer Protagonisten auf die Fernsehschirme übertragen, wäre auch das ganz dem Geschmack Haugs. Er erinnert daran, wie der Phoenix-Teamchef beim Rennen in Moskau über den Äther brüllte, als sein Schützling Rockenfeller sein Rennen mit einer Kollision mit Markenkollege Adrien Tambay wegwarf. "Ernst Moser hat seinem Frust offen über Funk Luft gemacht und - wie viele - wünsche ich mir mehr von solchen Emotionen", meint Haug über die Szene.
Schon jetzt wird in der DTM die Kommunikation - im Gegensatz zur Formel 1 - live übertragen. Der Experte bei den Übertragungen im 'Ersten' spielt gerne Mäuschen: "Wer bei Niederlagen richtig schimpft, freut sich bei Siegen auch richtig - und genau das will der Fan und Zuschauer möglichst hautnah miterleben", so Haug.