Böse Überraschung für den sonst so konstanten Briten: Der elfte Startplatz könnte Paffetts Vorsprung in der Meisterschaft am Sonntag schmelzen lassen
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Vor dem Qualifying auf dem Nürburgring schwebte Gary Paffett noch auf Wolke sieben, am Samstagnachmittag fiel der Meisterschaftsführende aus allen von eins bis 99. "Ich bin total überrascht. Das Auto war gut, hat sich klasse angefühlt. Ich habe nur kleine Fehler gemacht, nichts Großes", wundert sich Paffett im 'Ersten' über sein Ausscheiden in Q2 und den elften Rang - eine dicke Enttäuschung für Mercedes, schließlich gibt nicht nur die Platzierung Anlass zum Grübeln.
Ein nachdenklicher Paffett zieht ein negatives Fazit: "Auch der Rückstand ist groß. Es ist ein schlechtes Qualifying, weil ich dachte, ich hätte einen guten Job gemacht." Aber Pustekuchen. Und eine Erklärung samt Lösung ist Mangelware. Immerhin bleibt der doppelte Boden eines großen Vorsprungs in der Meisterschaft. "Wer etwas auf dem Sparbuch hat, kann es sich leisten, etwas auszugeben", formuliert Norbert Haug im 'Ersten'.
Ein Dispo-Kredit ist noch lange nicht nötig, schließlich kann Mercedes aus einer mit 37 Punkten Vorsprung auf den drittplatzierten Bruno Spengler gefüllten Schatztruhe zehren. "Irgendwann muss man damit rechnen", kommentiert der Mercedes-Motorsportchef den Rückschlag im Titelkampf. "Ob es ein Schrecken ist, stellt sich morgen heraus. Das war kein Galaauftritt für uns, aber das haben unsere Konkurrenten auch schon erlebt."
Paffetts Hoffnungen gelten ebenfalls dem Sonntag: "Auch vom elften Startplatz ist noch ein ordentliches Ergebnis mit Punkten möglich. Noch ist nichts verloren", macht er Mut und benennt sogar die Top 5 als mögliches Ziel. Haug bekräftigt: "Es ist ein langes und anspruchsvolles Rennen, so heiß wie noch nie in diesem Jahr. Vielleicht sind wir dann besser eingestellt." Und Mercedes kassiert wieder Zinsen, statt Kontoführungsgebühren zu löhnen.