Mercedes im Formtief: "Da gibt es nichts schönzureden"

, 03.05.2014

Der beste Mercedes nur auf Startplatz 14: Für die "Sternfahrer" setzte es im ersten DTM-Qualifying des Jahres in Hockenheim eine herbe Niederlage

"Das Qualifying war enttäuschend. Punkt." So fasst Mercedes' DTM-Leiter Wolfgang Schattling das Abschneiden seiner Marke im Qualifying zum DTM-Saisonauftakt in Hockenheim zusammen. Seine Enttäuschung ist verständlich: Der beste Mercedes-Fahrer startet am Sonntag nur von Position 14, der siebenköpfige Kader war im Zeittraining ohne Chance. Entsprechen versteinert sind die Mienen.

Denn nach der durchwachsenen Saison 2013 hatte man sich für 2014 eine deutliche Steigerung vorgenommen. Ganz nach dem Firmenmotto "Das Beste oder nichts", das Gary Paffett noch in der Vorschau auf den Saisonauftakt genannt hatte. Das Beste hat Mercedes in jedem Fall klar verfehlt. "Daran gibt es nichts schönzureden", sagt Schattling ganz offen. Angedeutet habe es sich aber nicht.

Aus den Testfahrten vor Saisonbeginn lasse sich traditionell kaum etwas herauslesen. "Und sie haben die Ergebnisse der Tests selbst gesehen: Da waren wir immer dabei", meint Schattling. Entsprechend zuversichtlich war Mercedes an den Hockenheimring gereist, wurde dort aber schon am Samstag bitter enttäuscht. "Das muss alles genau untersucht werden. Wir werden die Gründe finden", sagt Schattling.

Mercedes geht auf Fehlersuche

Vielleicht sind die Mercedes-Autos zu viel "gehüpft", wie DTM-Neuling Witali Petrow vermutet. Er meint auf den Bodenwellen in der Parabolika-Kurve zu viel Bewegung im Fahrzeug gespürt zu haben. Die TV-Bilder scheinen diesen Eindruck zu belegen: Kein anderes DTM-Auto wurde auf der Geraden so sehr durchgeschüttelt wie der Mercedes. Doch ob es nur daran lag, ist am Samstagabend noch offen.

"Wir sind noch dabei, es zu analysieren", sagt Schattling in seiner kurzen Medienrunde. Baustellen gäbe es jedenfalls genug. "Jetzt müssen wir Schritt für Schritt schauen, dass wir unsere Probleme ausmerzen", meint der DTM-Projektleiter von Mercedes. Es gelte, das Auto "deutlich zu verbessern" und "unsere Performance zu steigern", so Schattling. Und er hat die Hoffnung noch nicht ganz begraben.

Im Rennen, wie Schattling weiter erklärt, zeige sich vielleicht schon ein etwas anderes Bild. "Dafür haben wir eine andere Einstellung. Und unsere Longruns sahen eigentlich ganz gut aus - zumindest bei zwei, drei unserer Fahrer. Also schauen wir einmal. Mehr kann ich nicht sagen", meint Schattling, fügt aber dann doch noch hinzu: "Das Rennen ist am Sonntag. Und wir werfen nicht die Flinte ins Korn."

Hockenheim als Trend für die Saison 2014?

Außerdem stecke die DTM-Saison noch in ihren Kinderschuhen: "Es war das erste Qualifying des Jahres. Das muss nicht symptomatisch für alle anderen sein. Warten wir einfach ab, wie das Rennen ausgeht." Die Stimmung ist aber schon jetzt auf dem Tiefpunkt angekommen: "Meine größte Sorge ist, dass sich das Auto zwar gut anfühlt, aber die Zeiten einfach nicht stimmen", sagt etwa Daniel Juncadella.

Man sei im Qualifying "recht weit" von der Konkurrenz entfernt gewesen. Weil man "noch keine perfekte Fahrzeug-Balance" gefunden habe, wie Paffett erklärt. Immerhin hat man nun Gewissheit, wie es um das eigene Leistungsvermögen bestellt ist. Paffett weiter: "Am Samstag haben wir gesehen, wo wir aktuell liegen. Jetzt müssen wir daran arbeiten, uns so schnell wie möglich zu steigern."

Und so übt sich die Mercedes-Mannschaft am Vorabend des ersten Saisonlaufs in Optimismus. "So läuft es eben manchmal", sagt Paul di Resta, der mit Startplatz 18 kein berauschendes Comeback im DTM-Rennwagen gegeben hat. "Man muss jetzt einfach die Ärmel hochkrempeln und alles geben. Uns ist klar, dass wir uns steigern und das Auto verbessern müssen, um konkurrenzfähiger zu sein."

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