Für Mercedes bedeutete das Qualifying von Zandvoort einen kleinen Rückschlag, doch vorschnell will man die Flinte nicht in die Nordsee-Dünen werfen
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BMW und Mercedes mögen in der DTM derzeit zwar den Ton angeben, doch Audi mischt ebenfalls noch kräftig mit. Wie sehr, das stellte die Marke aus Ingolstadt im Qualifying von Zandvoort unter Beweis: Timo Scheider sicherte Audi die Pole-Position und vier seiner Markenkollegen machten den Fünfach-Erfolg des deutschen Herstellers perfekt. Mercedes blieb nur die Rolle des besten Verfolgers.
Angesichts der Positionen sechs, acht und nein für Jamie Green, Gary Paffett und Christian Vietoris sowie der Ränge zwölf, 14 und 15 für Robert Wickens, Roberto Merhi und Ralf Schumacher wähnt man sich bei den Stuttgartern trotzdem ordentlich aufgestellt. Und die Zuversicht ist ohnehin da, wie Schumacher nach dem Qualifying betont: "Einfach wird es nicht, aber noch ist nichts verloren."
"Im Rennen werden wir alles geben", verspricht der Mercedes-Pilot. Und das ist sicher ganz im Sinne von Norbert Haug, der die Niederlage sportlich nimmt. "Glückwunsch an Audi, an Timo Scheider zu dieser überzeugenden Pole-Position nach langer Durststrecke und an die Teams Abt, Phoenix und Rosberg für sämtliche Top-5-Plätze", sagt der Mercedes-Sportchef. Auch Haug zeigt sich optimistisch.
"Wir starten mit Jamie und Gary nun auf Platz sechs und Platz acht", erklärt der Deutsche, "was im Hinblick auf die Meisterschaftstabelle im Vergleich zu den unmittelbaren Rivalen nicht schlecht ist. Unsere Longruns im Renntrimm waren stark und wir werden sehen, ob wir so gerüstet das Audi-Quintett vor uns teilen können." Die Ausgangsbasis sei "nicht ideal, aber alles andere als schlecht".
Allerdings hadert Haug ein bisschen mit der Leistung seiner Piloten. Vor allem Green hatte eine weitaus bessere Platzierung im Gasfuß, versenkte seinen Mercedes aber im Kiesbett. "Er hatte die Bestzeit in Q3 auf der Hand, war in der Wiese, kam zurück und fuhr zwei schnellere Sektorzeiten als Timo Scheider. Wie Jamies Mittelsektor-Zeit aus Q2 zeigt, war ohne Fehler die Bestzeit für ihn drin."
Nicht so für David Coulthard, der in Zandvoort nur die rote Laterne ergatterte. "Das Qualifying verlief nicht optimal", lautet die wenig überraschende Analyse des früheren Formel-1-Piloten. "Ich hatte mir mehr vorgenommen. Jetzt werde ich alles geben, um das Beste aus Startplatz 22 zu machen. Es wird ein schwieriges Rennen. Besonders wichtig ist, die erste Kurve unbeschadet zu überstehen."