Mercedes-Youngster: Vokabelheft als Starthilfe

, 07.03.2013

Wickens, Merhi und Juncadella über die liebe Mühe, ein Formelauto gegen einen DTM-Boliden einzutauschen und den Stellenwert der DTM als Nachwuchsserie

Die jungen Mercedes-Piloten hatten 2012 eine durchwachsene DTM-Saison. Obwohl Robert Wickens zum Ende des Jahres eine deutlich ansteigende Formkurve verzeichnete und dreimal in die Punkteränge fuhr, zeigte sich der Kanadier am Steuer des C-Klasse-Coupé nicht immer von seiner Schokoladenseite. Noch düsterer sah die Lage für Roberto Merhi aus: Pleiten, Pech und Pannen ließen den in der Formel 3 hochgelobten Persson-Fahrer gänzlich leer ausgehen. Im zweiten Jahr soll alles besser werden.

Merhi erklärt seine schwachen Leistungen mit mangelnder Erfahrung in einem Boliden dieser Güteklasse: "Ein DTM-Auto zu fahren ist etwas ganz anderes, als ein Formel-3-Fahrzeug zu bewegen", unterstreicht der Spanier und nennt das Mehrgewicht sowie den reduzierten Abtrieb im Vergleich zum Monoposto die wichtigsten Faktoren. Auch die Reifenwechsel bereiteten dem 21-Jährigen Kopfzerbrechen: "Die Rennen waren hart und die Boxenstopps für mich ziemlich knifflig. Das Niveau ist hoch."

Wickens peilt Podium an

Wickens, der als ehemaliger Renault-World-Series-Pilot ebenfalls aus dem Formelsport in die DTM aufgestiegen war, streicht die positiven Aspekte heraus: "Hoffentlich verbessere ich mich weiter, so wie im vergangenen Jahr", erklärt der Mann aus Toronto und erinnert an seine kleinen Sternstunden: "Nach der Sommerpause wurde alles besser." Für das zweite Jahr in der DTM hat er sich mehr vorgenommen: "Hoffentlich hole ich Zähler in jedem Rennen, komme unter die Top 5 oder sogar auf das Podium."

Den steinigen Weg, den Merhi und Wickens hinter sich haben, muss Daniel Juncadella noch gehen. Der 21-Jährige kommt mit der Empfehlung des Titelgewinns in der Formel-3-Euroserie, einem Grand-Prix-Sieg in Macau und einem Masters-Erfolg in Zandvoort. Trotz der schwierigen Zeit, die seine Teamkollegen erlebten, wollte Juncadella unbedingt in die DTM: "Ich hatte die Möglichkeit, in der GP2 oder in der Renault-World-Series zu fahren", räumt der Spanier ein und spricht von "ein paar Tests".

Juncadella: DTM schlägt GP2

Die DTM, die als eine der letzten Rennserien weltweit ausschließlich auf bezahltes Personal setzt, nennt er sogar eine noch größere Herausforderung als die Königsklasse des Motorsports: "Heute weiß man, wie einfach es ist, in der Formel 1 unterzukommen", spielt Juncadella auf die Inflation der so genannten Paydriver an. "Aber in der DTM ist es nicht so." Er betrachtet die Tourenwagen-Serie als ein Sprungbrett in die Formel 1, mindestens gleichwertig zum direkten Unterbau und Rahmenprogramm-Punkt GP2.

Juncadella begründet seine Meinung mit den finanziellen Begebenheiten: "In der GP2 ist es mit dem Geld schwierig und man weiß nicht, welches Team das beste ist." Auf seinen neuen Arbeitsplatz ist der in Barcelona geborene Katalene bestens vorbereitet, schließlich lernt er seit rund zwei Jahren Deutsch. Die Sprache kommt ihm mittlerweile fast fließend über die Lippen, doch genau wie bei seinem Saisonziel "Lernen und Erfahrung sammeln" bleibt Juncadella bescheiden: "So gut ist es nicht."

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