Neuanfang ohne Audi? Scheider will nicht "Nein" sagen

, 22.08.2013

Der vom Pech verfolgte Abt-Pilot bekennt sich zur Marke, räumt aber ein, über einen Wechsel nachzudenken: "Kleine Veränderungen können große Wirkung haben"

Allen Durchhalteparolen und Optimismus-Bekundungen zum Trotz: Es scheint für Timo Scheider in der laufenden Saison keinen Weg bergauf zu geben. Von technischen Defekten jeder Couleur bis hin zu übermotivierten Markenkollegen war für den Lahnsteiner alles dabei, was ein Rennfahrer auf keinen Fall braucht. Die Seuche ist nicht neu, sondern begann bei Abt bereits zur Mitte der Saison 2011. Schon im Winter dachte Scheider nach eigenen Aussagen deshalb über einen Tapetenwechsel nach - und tut es jetzt wieder.

In der Stimme des sonst so zuversichtlichen 34-Jährige schwingt ein Hauch Verzweiflung mit, wenn er gegenüber 'Motorsport-Total.com' sagt: "Ich bin im Moment für jeden Rat und jede Idee dankbar, die an der Situation noch etwas ändern könnte." Wenn es nur helfen würde, wäre Scheider wohl selbst für den albernsten Aberglauben zu gewinnen: "Vielleicht sind es die Socken, vielleicht ist es die Unterhose - ich habe keine Ahnung." Fest steht lediglich: An ihm persönlich liegt es nicht, dass alles schief geht, was schiefgehen kann.

Der Bedarf an Pech scheint bei Abt in Endlosfässern angeliefert zu werden: "Intern kommt jeder nach einem neuen Problem und sagt: 'Jetzt hast du wirklich jeden Scheiß erlebt'", berichtet Scheider, der das schon gar nicht mehr hören kann: "Ich bin an einem Punkt, an dem ich antworte: 'Bitte sag' das nicht. Das, was wir noch nicht erlebt haben, kommt mit Sicherheit noch.'" Das klingt danach, als sei die Zeit reif für Veränderungen. Etwa einen Tapetenwechsel, wie er durchaus schon zur Saison 2012 hätte erfolgen können.

Im Januar war Scheider mit Mercedes in Verbindung gebracht worden, hatte sich dann aber per 'Facebook'-Nachricht aus dem Miami-Urlaub zu Audi bekannt. Denkt der zweifache Champion jetzt noch konkreter über einen Neuanfang nach als damals? "Ich würde lügen, wenn ich 'Nein' sagen würde. Wenn es so läuft, dann beschäftigen mich tausend Sachen und tausend Gedanken", räumt er ein. Auch ein Abschied von den Ingolstädtern, für die er seit 2006 fährt und denen er die Rettung seiner DTM-Karriere zu verdanken hat?

Scheider gibt sich markentreu, räumt aber ein, dass nichts in Stein gemeißelt ist: "Meine Zukunft sehe ich ganz klar bei Audi. Ich habe trotz allem ein gutes Gefühl dabei. Ob das alles auch so kommt, wird sich zeigen." Eine Aussage, die Raum für Interpretation lässt. Auf einen Wechsel des Fabrikats angesprochen schmeißt Scheider die Türen zu Mercedes und BMW jedenfalls nicht zu: "Natürlich muss man auch über solche Dinge nachdenken, weil im Leben kleine Veränderungen große Wirkung haben können."

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