Nico Müller konnte im vergangenen Jahr seinen ersten Sieg in der DTM feiern - In der Saison 2017 möchte der Schweizer nun auch konstant vorne mit dabei sein
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Erste Pole-Position, erstes Podium, erster Sieg: Nico Müller hat in der DTM in der vergangenen Saison viel erreicht. 2017 will er konstant an der Spitze mitfahren. "Ich habe 2016 gezeigt, dass der Speed grundsätzlich da ist, aber es wäre durchaus mehr möglich gewesen", sagt der Schweizer selbstkritisch. "Das Ziel für 2017 ist, konstanter zu werden und den Speed auch dann umzusetzen, wenn es zählt - nämlich im Qualifying. Dafür habe ich im Winter konsequent gearbeitet."
Vor der Saison 2016 wechselte der jüngste Audi-Pilot in das Team von Hans-Jürgen Abt. Der Einstand war furios: Beim Saisonstart in Hockenheim holte Müller den besten Startplatz und mit Platz drei sein erstes Podiumsresultat. Absolutes Highlight war ein Sieg auf dem Norisring, sein erster in der DTM. In den freien Trainingssitzungen war Müller 2016 fast immer vorne dabei, beim Kampf um die besten Startpositionen gab es aber häufig Rückschläge.
"Wenn wir das besser machen, bin ich zuversichtlich, denn im Rennen hat der Speed fast immer gestimmt", erklärt er. Im Abt-Team arbeitet der 25-Jährige weiter mit seinem Renningenieur Daniel Grundwald zusammen. Auch der Rest der Mannschaft blieb nahezu unverändert. "Zwei Mechaniker sind nicht mehr dabei. Der Abschied tat weh, aber die beiden Neuen sind gute Jungs. Ich bin Audi sehr dankbar, dass mein Umfeld praktisch unverändert geblieben ist. Ich weiß ein tolles Team hinter mir, das immer 100 Prozent gibt."
Müller hat sich im Winter intensiv auf die neue Saison vorbereitet, obwohl er unmittelbar nach dem DTM-Finale 2016 als Rekrut in die Schweizer Armee einberufen wurde. Nach drei Wochen Grundausbildung in Lyss wurde er im nationalen Sportzentrum in Magglingen, dem Olympiastützpunkt von Swiss Ski, zum Sportsoldaten befördert. "Dort hatte ich optimale Trainingsbedingungen, um mich auf die Saison vorzubereiten, und habe viele andere Sportler und Sportarten kennengelernt. Und für Termine rund um den Motorsport konnte ich die Kaserne jederzeit verlassen."
Unabhängig davon hält sich Müller mit Radfahren fit. "Bei Kälte auf dem Mountainbike, im Sommer mehr auf dem Rennrad", erzählt der Youngster, der in diesem Jahr in Bern mit seiner Partnerin Victoria zusammenziehen möchte. Zwischen dem jungen Rennfahrer und dem deutschen Model funkte es in der vergangenen Saison, seitdem sind die beiden ein Paar.
Verliebt hat sich Müller auch in ein Auto: den Audi S1 EKS RX quattro aus der Rallycross-Weltmeisterschaft. "Das Feuer lodert, seit mich 'Eki' (Mattias Ekström; Anm. d. Red.) zu einem Test eingeladen hat. Das hat extrem viel Spaß gemacht. Es ist einfach fantastisch, ein solches Auto zu fahren. Es wäre cool, damit das ein oder andere Rennen zu fahren. Schließlich habe ich neben der DTM noch etwas Luft."
Deshalb freut sich Müller auch immer über Einsätze im Audi R8 LMS im GT-Sport. "Ich bin dort schon einige tolle Rennen gefahren", sagt er. "Ich würde gerne einen zweiten Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und nach zwei Podiums auch meinen ersten Sieg in Spa in Angriff nehmen."
Klare Priorität hat aber die DTM, in der Müller seine vierte Saison bestreitet und sich auf die jüngsten Änderungen im Reglement und an den Autos freut. "Frischer Wind ist immer gut", sagt er. "Wir hatten schon in der Vergangenheit viele spannende Rennen. Durch die Änderungen wird das Racing hoffentlich noch besser. Ich freue mich sehr auf 2017."
In der DTM fährt Nico Müller mit der Startnummer 51, die ihm schon im Kartsport Glück brachte. "Mein Cousin hatte früher an seinem Kart die Nummer 50. Als ich sein Teamkollege wurde, war es nur logisch, die 51 zu nehmen", erzählt der Hobby-Jongleur. "Ich habe mit dieser Startnummer viele Rennen im Kart und später auch den Titel in der Formel Renault gewonnen." Und auch in der DTM scheint die 51 zu funktionieren...