Ex-Formel-1-Fahrer Nico Rosberg als Überraschungsgast auf der Meisterfeier des DTM-Champions Rene Rast in Hockenheim: "Rene war total überrascht!"
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Als feststand, dass das Team Rosberg nicht nur die Team-Meisterschaft in der DTM 2017 einheimste, sondern Rosberg-Fahrer Rene Rast in seiner ersten vollen DTM-Saison den Fahrertitel gewann, gab es für die Familie Rosberg nur ein Ziel: Auf nach Hockenheim! Nico Rosberg und sein Vater Keke, der Teameigentümer und Namensgeber für das Audi-Team, charterten einen Privatjet und machten sich auf an den Hockenheimring, um an der Siegesparty des Champions 2017 teilzunehmen.
"Die Party war super. Ich habe viele Menschen wiedergesehen, die in meiner eigenen Karriere eine große Rolle gespielt haben", sagt der amtierende Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg, der sich über das Treffen mit Champion Rast und Teamkollege Jamie Green gefreut hat, bei 'dtm.com'. "Die haben in dieser Saison Großartiges geleistet", schwärmt er von den Rosberg-Piloten.
Über den Überraschungsbesuch der Rosbergs wussten nur wenige Bescheid. "Mein Vater und ich hatten schon vorher überlegt, dass wir direkt nach Hockenheim fliegen, wenn es mit dem Titel klappen würde", erklärt Nico Rosberg. Dass Teameigentümer Keke Rosberg nicht das ganze Final-Wochenende mit seinem Team verbrachte, hatte einen guten Grund.
Formel-1-Weltmeister trifft DTM-Champion
"Bleib zu Hause, du bringst eh nur Unglück", rieten Freunde und Bekannte - darunter auch DTM-Chef Gerhard Berger - dem Finnen von einem Besuch an der Rennstrecke ab. "Ich bin deshalb in Monte Carlo geblieben und habe am TV mitgefiebert", verrät Keke Rosberg im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.
Dass Vater und Sohn Rosberg doch noch nach Hockenheim reisten, sorgte für überraschte Gesichter bei den Partygästen und beim neuen DTM-Champion. "Rene war total begeistert. Wir kannten uns bislang nur flüchtig. So hatten wir endlich mal die Gelegenheit, ausführlich zu plaudern und uns auszutauschen", schildert Nico Rosberg das erste Treffen mit Rast.
"Rene hat eine grandiose Saison hinter sich, in der er gezeigt hat, dass er zu den ganz großen Fahrern zählt. Ich habe ihm gerne gratuliert", freut sich der ehemalige Formel-1-Fahrer. Tipps für die nächsten Tage und Wochen, um den PR-Marathon zu überstehen, braucht der 32-Jährige dem Audi-Mann nicht geben, glaubt er. "Der braucht keine Tipps von mir. Er hat ja selbst schon so viele Meisterschaften gewonnen. Das ist nichts Neues für ihn", sagt Nico Rosberg.
Er ergänzt: "Das wird jetzt vielleicht ein bisschen mehr als nach den vergangenen Erfolgen, aber das kriegt der schon gut hin. Ich denke, er freut sich schon jetzt darauf, den Titel 2018 zu verteidigen."
Harte Arbeit wird belohnt
Mit dem Gewinn des Meistertitels in der Fahrer- und Teamwertung geht für das Team Rosberg ein lang gehegter Traum in Erfüllung. "Das ist der Lohn für sehr harte Arbeit. Wie schon gesagt, sind viele von den Jungs schon sehr lange dabei. Allen voran Arno Zensen. Er hat so oft auch schon knapp Meisterschaften verpasst. Und dann in diesem Herzschlagfinale den Titel zu holen - das ist die Krönung", freut sich Nico Rosberg für die Crew seines Vaters.
"Vom Truckie über Mechaniker - es ist schön, wie viele dem Team treu geblieben sind. Mein ehemaliger Fahrzeugingenieur aus der Formel-3-Zeit war beispielsweise jetzt für Jamie zuständig. Die haben in diesem Jahr alles gegeben und die Meisterschaft dominiert", sagt Nico Rosberg, der in der Formel-BMW und Formel 3 für das Team Rosberg gefahren ist.
"Klar, ist der Fahrertitel wichtig. Für das Team Rosberg ist der Teamtitel natürlich von großer Bedeutung. Aber nicht, weil sie nur einen Titel geholt haben, sondern vor allem, wie", fügt er hinzu. "Das ist eine Wahnsinnsleistung. Das Team hat mit fast 100 Punkten Vorsprung die Meisterschaft gewonnen. Das war echt ein Level über allen anderen. Beide Fahrer hatten bis zum Schluss noch Chancen auf den Titel. Mehr geht einfach nicht. Das finde ich sehr beeindruckend."
Nico Rosberg hat selbst nichts mit der Teamführung der Mannschaft mit Sitz in Neustadt an der Weinstraße zu tun. Nach dem überraschenden Rücktritt aus der Formel 1 im vergangenen Dezember sieht er seine Zukunft aber weiterhin im Motorsport. "Das ist halt meine Leidenschaft, besonders die Formel 1. Daher ist es für mich gerade eine große Herausforderung im Management von Robert Kubica zu sein und ihn bei seinem Comeback zu unterstützen. Das ist sehr spannend", erklärt er.
Die DTM verfolgt der Mercedes-Botschafter mit großem Interesse. "Das war in diesem Jahr Riesenmotorsport - tolle Rennen, tolle Fights. Alles in allem absolut sehenswert", ist er begeistert. "Es ist schade, dass Mercedes Ende 2018 aussteigt. Aber ich hoffe, dass die Serie danach trotzdem sehr stark weitergeht", schließt er ab.