Nürburgring-Kurzanbindung: Breite Piste, viele Möglichkeiten

, 15.08.2013

Mike Rockenfeller (Audi), Christian Vietoris (Mercedes) und Dirk Werner (BMW) über die kurze Variante des Nürburgrings: 3,6 Kilometer mit viel Action

Die DTM gastiert am kommenden Wochenende am Nürburgring. Die Serie wird in der Eifel - wie zuletzt auch in Russland - nur auf der kurzen Variante der Strecke fahren. Um die berühmte Dunlop-Kehre macht die DTM einen Bogen. Die Kurzanbindung ist mit 3.629 Metern rund 1,5 Kilometer kürzer als die komplette Grand-Prix-Strecke. Nach der Mercedes-Arena biegt man in der Conti-Spange nach rechts ab und kommt anschließend sofort in die Kumho-Kurve.

"Ich denke, alle Fahrer würden lieber den kompletten Grand-Prix-Kurs befahren, oder - noch viel lieber - die Nordschleife. So ist es aber nun einmal nicht", sagt DTM-Gesamtleader Mike Rockenfeller. Der Audi-Pilot freut sich dennoch auf sein Heimspiel. "Auch die Kurzanbindung hat etwas. Die Piste ist sehr breit und fällt oft zu einer Seite ab. Das sorgt dafür, dass das Auto in eine bestimmte Richtung ziehen will, man selbst aber in die andere will. Das macht schon Spaß."

"Man kommt mit viel Tempo auf die erste Kurve zu, die Strecke ist sehr weitläufig", schildert BMW-Fahrer Dirk Werner den Beginn einer Runde. "Die erste Ecke ist verdammt eng, daher recht schwierig. Man muss auf einigen Wellen hart herunterbremsen, die Kurve selbst fällt ab. Dort kann man sicherlich überholen. Eigentlich ist es an jener Stelle auch recht einfach, sich zu verteidigen. Wer gut aufpasst, kann sich dort schon ganz gut gegen Angriffe schützen. Auf der anderen Seite ist es halt so, dass jemand mit DRS viel schneller dort ankommen kann. Die Strecke ist breit, da wird es dann doch Überholmanöver geben."

"Die zweite Kurve ist eine lange Linksbiegung, für die man sein Auto gut positionieren muss", übernimmt Rockenfeller. "Dann kommt nach meiner Ansicht der anspruchsvollste Teil der Strecke, es wird sehr technisch. Es geht eng nach links und rechts. Da muss man mit Tempo in die erste Kurve hineinbremsen. Das Auto wird zwar am Limit etwas instabil, aber man kann es gut kontrollieren. Der Trick ist, diesen schnellen Richtungswechsel gut hinzubekommen. Am Ende der zweiten Kurve sollte man einen perfekten Ausgang erwischen, weil dann der Sprint geradeaus in Richtung Kurzanbindung folgt."

"Es ist in der Anfahrt schwierig, den Bremspunkt zu finden, weil es dort kaum Referenzpunkte gibt, an denen man sich orientieren könnte", schildert HWA-Mercedes-Mann Christian Vietoris. "Die Conti-Spange ist relativ knifflig, weil sie sehr nach innen hängt. Für mich ist das die schwierigste Ecke der gesamten Kurzanbindung. In den beiden folgenden Kurven ist ein gutes Auto gefragt, da brauchst du eine passende Balance. Es geht danach auf eine lange Gerade. Man muss viel Schwung mitnehmen, das Auto schön rollen lassen."

"In der Geraden ist zwar dieser leichte Hatzenbach-Knick, aber dort geht alles mit Vollgas. Mit Hilfe des DRS gibt es dort sicherlich eine Überholmöglichkeit. Vor der engen NGK-Schikane kann man immer später bremsen als man denkt. Es geht dort bergauf, daher ist der Bremsweg kürzer. In der Schikane muss man auf beiden Seiten hart über die Randsteine fahren", so der Gönnersdorfer. "Die letzte Kurve täuscht immer ein wenig. Die ist schneller als man meint. Wir fahren im dritten Gang. Man kann früh die Bremse lösen und das Auto schnell hineinrollen lassen. Auch dort muss man den Ausgang perfekt treffen, um für die Start-Ziel-Geraden schnell auf das Gas gehen zu können."

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