Priaulx vor der Wahl: Australien, USA oder wieder DTM?

, 30.10.2013

Der BMW-Pilot ist "nicht zu 100 Prozent" überzeugt, sich 2014 wieder um ein DTM-Cockpit zu bewerben - Alte Klasse und neue Herausforderung in Übersee?

40 Jahre alt und kein bisschen müde: Andy Priaulx hat beim Saisonfinale in Hockenheim bewiesen, dass er nach einer enttäuschenden Saison weiter den Biss hat, mit den jungen Hüpfern der DTM die Außenspiegel zu kreuzen. Fest entschlossen, sich auch für das Jahr 2014 um ein Engagement in der Serie zu bemühen, ist der Brite aber nicht: "Ich bin mir nicht 100-prozentig sicher", sagt Priaulx 'Motorsport-Total.com'. "Wir müssen uns zusammensetzen und darüber sprechen, was das Richtige für mich und BMW ist."

Bei den Münchenern ist Priaulx eine feste Größe. Fraglich ist nur, in welchem Auto: "Ich habe eine Zukunft bei BMW. Was auch immer passiert: Vor mir liegen spannende Rennen und interessante Projekte. Daher mache ich mir keine Sorgen." Offenbar gibt es für den Routinier neben der DTM zwei weitere Optionen, nämlich die United SportsCar Championship (USCR) in den USA und die V8-Supercar-Serie in Australien. "Tolle Projekte und vielversprechende Möglichkeiten", zeigt sich Priaulx offen, den Kontinent zu wechseln.

Für ihn zählt es, mit seinem Arbeitsgerät die Gelegenheit zu haben, um Titel und Trophäen zu kämpfen: "Ich will eine Chance, richtig gut abzuschneiden", betont Priaulx und scheint nicht sicher, ob Deutschland ihm das liefert: "Wenn nicht, dann mache ich lieber etwas anderes. Ich fahre schließlich nicht bis in alle Ewigkeit, daher will ich es genießen." Jens Marquardt scheint sich Priaulx im neuen M4 DTM gut vorstellen zu können, schließlich führt er den Erfolg der Marke auf den Mix aus Erfahrung und Jugend zurück.

Saisonfazit: Tempo gut, Resultate mau

Der BMW-Motorsportchef erinnert sich an die Saison 2012: "Es waren alle, die das Auto zu dem gemacht haben, dass es drei Titel geholt hat." Neben Augusto Farfus hatte Priaulx einen Großteil der Entwicklungsarbeit im Vorfeld des DTM-Comebacks erledigt. Hinzu kommt: Nach dem Umbau seines M3 DTM, der ihm das gewohnte Bremsen mit dem rechten Fuß erlaubte, präsentierte er sich im Badischen in altbekannter Topform. "So kennen wir Andy", weiß auch Marquardt. Für den dreifachen Tourenwagen-Weltmeister war es eine Erlösung.

Schon zuvor hatte er sich beim Gaststart in Australien - vielleicht mit Blick auf 2014 kein Zufall - Balsam auf die Seele geschmiert: "Ich habe gezeigt, dass in mir eine Menge Renntempo steckt", so Priaulx. Aus der Sicht des Mannes von der Kanalinsel Guernsey war es nicht der große Durchbruch, sondern der späte Lohn. Schließlich klebte das Pech am RMG-Auto: "Ich hätte auf dem Norisring auf das Podium fahren können, aber die Strategie hat nicht gepasst. Brands Hatch hat mit Platz sieben nur das halbe Potenzial widergespiegelt, weil Adrien Tambay mich umgedreht hat", resümiert Priaulx, wenn es um seine Saison geht.

Kurz zusammengefasst bedeutet das: "Es gab mindestens drei Rennen, in denen ich viele Punkte hätte holen können." Am Ende stehen allerdings Gesamtrang 20 und magere acht Punkte für Priaulx zu Buche. Ist es nur die halbe Wahrheit, die das Zahlenwerk ausdrückt? "Als Fahrer geht es einem um das eigene Tempo - und das hatte ich", erklärt Priaulx, ohne die Saison zum Erfolg auszuloben: "Insgesamt war das Jahr nicht das, was ich mir erwartet hatte."

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