Mercedes-Pilot Gary Paffett glänzt im Regen von Hockenheim und überholt die Konkurrenz: "Habe mich sehr gefreut, als ich sah, dass der Regen kommt"
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Dass er ein begnadeter Regenfahrer ist, zeigte Gary Paffett schon damals, als er noch in der Formel 3 fuhr. Auch am vergangenen Wochenende beim Saisonauftakt der DTM in Hockenheim glänzte der Mercedes-Pilot im Regen. Vom siebten Platz ging der Brite ins Sonntagsrennen und er kämpfte sich bereits in der ersten Runde auf Rang vier.
Doch nach dem Neustart durch das Safety-Car viel der DTM-Meister von 2005 zurück auf die vorletzte Position zurück. "In der Parabolika hat mir jemand nicht genügend Platz gelassen und ich kam aufs Gras. Dadurch bin ich auf Rang 17 zurückgefallen", erzählt er.
Zu diesem Zeitpunkt sei die Wahrscheinlichkeit, dass er doch noch in die Punkte fahren kann, sehr gering gewesen, so der Mercedes-Fahrer. Doch es gab einen kleinen Hoffnungsschimmer beim Anblick der Regenwolken am Himmel. "Als ich gesehen habe, dass der Regen kommt, habe ich mich sehr darüber gefreut", sagt der 36-Jährige.
Zur richtigen Zeit auf den richtigen Reifen
Die Fahrzeuge vor ihm bogen in die Boxengasse ab, um auf Regenreifen zu wechseln. Doch die Strecke war noch nicht nass genug, sodass Paffett weiter auf Slicks seine Runden drehte. "Wir haben gewartet, bis mehr Regen kam. Durch das Funkverbot war es etwas schwierig, denn ich wusste nicht, ob es weiterregnen wird oder nicht", schildert der Mann aus Bromley.
Er ergänzt: "Aber wir haben den perfekten Zeitpunkt erwischt und ich kam hinter Wittmann wieder heraus. Als ich das auf der Boxentafel gelesen haben, konnte ich es kaum glauben!" Paffett nutzte die Gunst der Stunde und blies zum Angriff auf die Führenden. "Ich war schneller als Wittmann und wollte an ihm vorbeikommen, um freie Fahrt zu haben. Als ich dann auf Platz zwei war, war ich sehr glücklich."
15 Sekunden betrug der Abstand zu Jamie Green, der an die Spitze des Feldes seine Runden drehte. "Wenn du eine Sekunde pro Runde aufholst, dann überlegst du, ob du vielleicht auch gewinnen könntest", erklärt Paffett. "Aber Jamie war zu weit weg. Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis."
"Vielleicht hatten wir etwas Glück mit dem Regen, aber wir kamen zur richtigen Zeit an die Box. Das Auto war das ganze Wochenende über großartig zu fahren und das Team hat einen exzellenten Job gemacht. Ich denke, wir haben es uns verdient", resümiert er.
Beim Blick auf den Meisterschaftsstand zeigt sich, dass Paffett und seine Mannschaft auf ein erfolgreiches Wochenende in Hockenheim blicken können. Mit 26 Punkten liegt der Brite auf Platz drei in der Fahrerwertung punktgleich mit Audi-Pilot Jamie Green und 14 Zähler hinter dem Meisterschaftsführenden Lucas Auer im Mercedes. Auf dem Lausitzring (20./21. Mai) kann Paffett wieder auf Punktejagd gehen und das Blatt zu seinem Gunsten wenden.