Reglement: Gass verschreibt homöopathische Dosen

, 24.08.2013

Der Audi-Rennleiter will nur vorsichtig an den Stellschrauben drehen, wenn es um blaue und gelbe Flaggen geht - Konstanz bei Boxenstopps

In der DTM wird in diesen Tagen viel über das Sportliche Reglement diskutiert. Während BMW an der Blaue-Flaggen-Regel Anstoß genommen hat, plagte Audi auch ein Problem: dasselbe in Gelb. Trotz Kritik und Unmutsbekundungen will Dieter Gass im ITR-Vorstand nicht überstürzt reagieren und die Lage im Winter in Ruhe sondieren. "Es gilt, zu schauen, wo man kleine Nachbesserungen unternehmen kann - das sage ich ganz bewusst", gibt sich der Rennleiter der Ingolstädter zurückhaltend.

Novellen sollte es seiner Meinung nach in wohldosiertem Maße geben: "Ich bin nicht der Typ, der jetzt alles umschmeißen will", bremst Gass, ohne für völligen Stillstand zu plädieren: "Vielleicht lässt sich aber im Kleinen an der einen oder anderen Ecke nachbessern." Damit gemeint ist auch das Dauerthema der Kollegen aus München. Die hatten sich darüber mokiert, dass eine "Kann"-Bestimmung am Norisring zu ihren Ungunsten ausgelegt wurde und ihre in der gleichen Runde befindlichen Autos blaue Flaggen erhielten, weil sie einen Boxenstopps weniger absolviert hatten.

"Es ist ein bisschen schwer nachvollziehbar", räumt Gass ein und erkennt eine wenig konsequente Handhabung: "In einem anderen Rennen läuft der Führende zum Überrunden auf und es werden keine gezeigt. Da muss man schauen, dass die gleiche Regel gilt und sie beachtet wird - und, ob wir das ein bisschen besser machen können." Dennoch unterstellt Gass der Einführung des Paragraphen als Reaktion auf Taktikspiele der Vergangenheit mit den damals eingesetzten Jahreswagen "einen guten Grund". Er weiß aber auch, dass es in Zeiten von drei Herstellern Nachteile mit sich bringt.

Keinen Zweifel hat er am Nachbesserungsbedarf: "Kann-Regeln sind schwierig, es muss eine klare geben." Die gelben Flaggen betreffend, die seit Saisonbeginn ein Verlangsamen im betroffenen Sektor um eine halbe Sekunde fordern, sollten hingegen nur angetastet werden, wenn sich dadurch auch eine Verbesserung ergäbe. "Ich bin nicht für Veränderungen um des Veränderns Willen. Keine Schnellschüsse",warnt Gass. Bei Pflichtboxenstopps wünscht der Audi-Verantwortliche Konstanz, um nach der Einführung des Option-Reifen nicht für neue Verwirrung bei den Fans zu sorgen.

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